10.10.2008, 09:35 Uhr

Avira nimmt den Schweizer Markt ins Visier

Mit überarbeiteten Produkten und einem exklusiven Vertriebskanal, will die deutsche Antiviren-Spezialistin Avira ihr Engagement in der Schweiz ausbauen.
Soll das Schweizer Geschäft der deutschen Antiviren-Spezialistin Avira ankurbeln helfen: Raphael Meienberger vom Solothurner Distributor Triple AcceSSS IT
In Deutschland ist das Antiviren-Programm von Avira, AntiVir, bereits ein Begriff: Wie Guido Wilfer, Manager Regional Sales der Firma, gestern während einer Präsentation in Zürich erklärte, sei der Malware-Schutz dort auf jedem zweiten PC zu finden. Dies wohl nicht zuletzt, da eine Gratisversion des Virenschutzprogrammes zum Download bereitsteht. Den Erfolg in der Heimat möchte die IT-Security-Spezialistin aus dem in der Nähe des Bodensees gelegenen Städtchens Tettnang nun auch in der Schweiz wiederholen.
Die Solothurner Triple AcceSSS IT soll den Schwaben hierbei behilflich sein. Die Distributorin hat sich auf IT-Security-Produkte spezialisiert und wird nun exklusiv die diversen Antivirenschutz-Lösungen von Avira hierzulande vertreiben. "Mit der Triple AcceSSS IT haben wir nun einen Satelliten in der Schweiz, der kein reiner Box-Mover ist, sondern den Endkunden auch Dienstleistungen bieten kann", meint Wilfer. Laut dem Avira-Mann soll sich dieser Aufbau rasch auszahlen. "Wir erwarten dieses Jahr in der Schweiz ein 100-prozentiges Wachstum und gut eine Million Franken Umsatz", gibt sich Wilfer zuversichtlich.
Dass das keine unmögliche Zielvorgabe ist , bestätigt Raphael Meienberger, Managing Director von Triple AcceSSS IT. Besonders der gute Support der Deutschen sei ein hervorragendes Verkaufsargument. "Wenn Sie bei Avira anrufen, werden Sie nicht mit einem Callcenter-Angestellten verbunden, sondern mit einem Techniker", berichtet Meienberger. Probleme würden daher durchschnittlich zu über 80 Prozent beim ersten Anruf behoben.
Wie Wilfer weiter ausführt, wird die Zusammenarbeit mit dem Solothurner Distributor erst der Anfang des Engagements in der Schweiz sein. Ihm zufolge ist die Gründung einer Avira Schweiz AG sehr wahrscheinlich und bereits im nächsten Jahr möglich.
Aber nicht nur mit einer direkteren Marktbearbeitung sollen Schweizer Privat- und Firmenkunden für den Malware-Schutz aus Deutschland gewonnen werden, auch technisch wird an den Produkten gefeilt. Wie Stefan Schiffert, CTO der Firma ausführt, stünden bereits nächste Woche diverse Updates an. So bringt Avira eine Version ihres Flaggschiffs AntiVir für Sharepoint 2007 und Exchange 2007 von Microsoft. Daneben wird das Verwaltungs-Tool Security Management Center (SMC) überarbeitet. Neu ist eine Verteilung von Updates auf die einzelnen Clients in einer Firmenumgebung auch im "Pull"-Verfahren möglich. Dabei holt sich der Client das Update von einem zentralen Server. Im Gegensatz zum "Push"-Verfahren, bei dem die jüngste Version vom Server auf die einzelnen Desktop-PC verteilt wird, hat dies den Vorteil, dass bei gleichen Ressourcen mehr Clients bedient werden können. "Damit wollen wir unsere Produkte langsam aber sicher Enterprise-fähig machen", hofft Schiffert. Denn Anfragen von Grossunternehmen mit Zigtausend zu schützenden Desktop-Rechnern habe man schon erhalten.

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