Swisscom will Glasfaser-Anschlüsse verdoppeln

Mehr Investitionen ins Netz

Der geplante Ausbau geht ins Geld: In den nächsten Jahren will Swisscom rund 550 Millionen Franken pro Jahr in den Glasfaserausbau stecken. Das sind gut 100 Millionen Franken mehr als noch 2017.
Die forcierte Glasfaser-Verlegung durch Swisscom geht ins Geld: Der Telekommunikationsgigant will jährlich 550 Millionen Franken aufwenden
Quelle: Swisscom
Auch für den Ausbau des Mobilfunknetzes auf die neue Technologie 5G will das Unternehmen mehr ausgeben. In den nächsten paar Jahren sollen die Investitionen dafür 270 Millionen Franken jährlich betragen, wie Finanzchef Mario Rossi erklärte. Wenn der Ausbau erledigt sei, würden sie wieder auf rund 220 Millionen Franken jährlich sinken.
Dennoch will der «blaue Riese» die Gesamtinvestitionen bei rund 1,6 Milliarden stabil halten. Dies könne man erreichen, indem weniger für IT-Systeme ausgegeben werde. Die Umstellung auf die digitale Telefonie über die Internettechnologie (All-IP) sei beinahe vollständig abgeschlossen.
Im laufenden Jahr werde die analoge Telefonietechnik endgültig abgestellt. Dadurch brauche man weniger Strom, Unterhalt und auch Gebäude, sagte Konzernchef Urs Schaeppi im Gespräch. Zudem müssten weniger Techniker ausrücken.

Datenstau ohne Ausbau

Der Ausbau von Netzen sei die Grundlage von Innovationen. Seit 2010 habe sich das Datenvolumen im Mobilfunk vertausendfacht und im Festnetz verzehnfacht. «Deshalb müssen wir die Netze ausbauen. Wenn man das nicht macht, kommt es zu Datenstau», sagte Schaeppi vor den Medien.
Erneut forderte der Swisscom-Chef die Unterstützung von Politik und Behörden angesichts des Widerstands gegen 5G und appellierte für eine Versachlichung der emotionalen Diskussion. Die Blockade von sehr vielen Baugesuchen zur Aufrüstung von Handyantennen betreffe nicht nur die neue Generation 5G, sondern auch die bisherige Technik 4G.
Im vergangenen Jahr hat die Swisscom trotz weniger Umsatz mehr verdient (Computerworld berichtete). Der Umsatz sank wegen des Preis- und Wettbewerbdrucks um 2,2 Prozent auf 11,45 Milliarden Franken. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) stieg indes dank Sondereffekten um 3,4 Prozent auf 4,36 Milliarden Franken.
Unter dem Strich fuhr die Swisscom einen Reingewinn von 1,67 Milliarden Franken ein. Der satter Anstieg um fast 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ist der im Mai angenommenen Unternehmenssteuerreform zu verdanken.



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