Business-Impact und Networking im Fokus

Hype um die Künstliche Intelligenz

In einem nahe vom Zirkuszelt gelegenen Fliegerhangar und in den davor platzierten Containern fanden die Workshops und Sessions statt. In den Labs der kanadischen Partner-Messe «C2» konnte man sich zudem auf besondere Art und Weise über neue Geschäftsideen austauschen – etwa in einem Bällebad oder einem abgedunkelten Raum.
Auf der Stage im Fliegermuseum lieferte Michael Müller eine Breakout-Präsentation zum Thema Künstliche Intelligenz. Der KI-Experte ist General Manager der DACH-Region von LiveTiles – ein Software-Unternehmen, das Cloud-basierte Arbeitsplatz-Lösungen für den Bildungsmarkt anbietet. In seinem Referat erklärte er, dass bei KI-Projekten in Unternehmen meist noch Skepsis vorhanden sei – besonders, wenn KI-Lösungen Business-Entscheidungen treffen würden. «Vertrauen schenken wir solchen Lösungen nur, solange wir noch die Kontrolle haben», sagte Maurer. Der Markt gehe jedoch eindeutig dahin, dass man zunehmend mehr Autonomie in solche Systeme bringen wolle. Dies bedinge jedoch, dass KI-Lösungen – ähnlich wie Menschen – viel mehr Faktoren wie Daten- oder Informationsquellen gleichzeitig beurteilen könnten. «Den Überblick, was es braucht, um eine Entscheidung treffen zu können, hat Stand heute jedoch nur der Mensch.»
Bei KI-Systemen sei man inzwischen bei der «Erziehung» der Lösungen angelangt. «Wir sind gewissermassen die Eltern und erziehen die Systeme – nur sind etwa autonome Autos noch nicht an dem Punkt angelangt, an dem sie selber einen Führerschein ziehen und fahren können», erklärte Maurer. Gerade im Bereich der Chatbots sieht man laut Maurer hingegen schon, dass der grosse Hype vorbei ist. Während zu Beginn Forschungsarbeit angesagt war und vielleicht bereits erste «halbgare» Produkte veröffentlicht wurden, kommt jetzt die Einführung solcher Lösungen. «Langsam kommen wir dazu, dass die Lösungen einen produktiven Mehrwert bringen. Es geht in der Praxis nun darum, den richtigen Use Case für die Technologie zu finden», resümierte Maurer.

Zufriedene Organisatoren

Mit der ersten Gennex im neuen Format zeigt sich Co-Organisator Urs Wermelinger voll und ganz zufrieden. «Dass wir eine Business-Konferenz in einem Zirkuszelt auf einem Flughafen veranstaltet haben führte dazu, dass die Leute schon mit einem ganz anderen Mindset zu uns gekommen sind», erklärt er. Für die Atmosphäre an der Gennex habe es deshalb viel gutes Feedback gegeben. Zusätzlich sei die Verbindung von Technik und Kreativität in Kombination mit der interaktiven Komponente sehr gut aufgenommen worden. «Dieser Mix ist für uns sehr gut aufgegangen.»
In puncto Besucherzahlen steckten sich die Organisatoren vorgängig das Ziel von 500 bis 700 Personen. Dieses Ziel hätten sie erreicht, die genaue Auswertung stehe jedoch noch aus. Der Anteil an Frauen lag gemäss Wermelinger bei 30 Prozent. Rund zwei Drittel der Besucher hätten die Messe an beiden Tagen besucht und seien im Schnitt für rund 20 Stunden vor Ort gewesen. Dabei wurde offenbar heftig genetzwerkt – insgesamt 8000 Kontakte tauschten die Besucher untereinander aus. Erleichtert wurde dies mit dem persönlichen Badge, der beim Kontakt mit dem eines anderen Besuchers gleich die Kontaktdaten austauschte und in der Messe-App hinterlegte.
Laut Wermelinger macht er sich gemeinsam mit Christian Frei nun schon daran, die Gennex 2019 vorzubereiten. Das Grundkonzept solle im nächsten Jahr gleich bleiben, die Organisatoren wollen sich aber noch «etwas Neues» überlegen.
Hinweis: Computerworld ist Medienpartner der Gennex



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