21.12.2011, 09:10 Uhr

Unternehmen rekrutieren vermehrt in Asien

Fachkräfte und Nachwuchs suchten Unternehmen bisher hauptsächlich im angelsächsischen Raum. Neu schauen HR-Manager verstärkt nach Indien und China.
Die internationale Rekrutierung hat sich in den letzten drei Jahren signifikant gewandelt. Unternehmen folgen mittlerweile der zunehmenden Globalisierung ihrer Geschäfte: In Indien (21 Prozent) und China (13 Prozent) haben sie neue Zielländer für das Rekrutieren von Mitarbeiter identifiziert. Dagegen verliert Osteuropa signifikant an Bedeutung (41 Prozent im Jahr 2008, 21 Prozent heute). Auch aus Grossbritannien (29 zu 3 Prozent), Nordamerika (25 zu 10 Prozent) und Frankreich (18 zu 3 Prozent) stammt mittlerweile immer weniger Personal. Laut Professorin Jutta Rump, Leiterin des Instituts für Beschäftigung und Employability (IBE), werden international derzeit vor allem Spezialisten (67 Prozent), Führungskräfte (61 Prozent) und Hochschulabsolventen (49 Prozent) rekrutiert. Das sagten dem IBE 439 Führungskräfte aus Organisationen im deutschsprachigen Raum. Der Personaldienstleister Hayshatte sich für die Rekrutierungspraktiken interessiert und die Studie bezahlt. Ein ernüchterndes Ergebnis: Nur 13 Prozent der Unternehmen suchen überhaupt Mitarbeiter jenseits der Grenzen.

Integration nicht selbstverständlich

Als Hauptgrund für die internationale Kandidatensuche identifizierte das IBE den Mangel an interkultureller Kompetenz (75 Prozent). Auch das Verrenten von Fachkräften spielt eine immer grössere Rolle, wenn Unternehmen im Ausland Mitarbeiter suchen (32 Prozent heute, 7 Prozent im Jahr 2008). Dass das Eingliedern von Kandidaten aus anderen Kulturen eine ernstzunehmende Aufgabe ist, wissen die Unternehmen mittlerweile. Das war vor drei Jahren, als das IBE schon einmal die gleichen Fragen gestellt hat, noch anders. Hingegen werden die Herausforderungen, die sich durch die kulturellen Unterschiede ergeben, nicht mehr so intensiv wahrgenommen wie im Jahr 2008. Denn zwei Drittel bieten heute umfassende Integrationsmassnahmen an. «Die Unternehmen gehen mit der internationalen Rekrutierung mittlerweile professioneller um. Allerdings achten sie dabei deutlich mehr auf die Kosten», weiss Hays-Vorstandsvorsitzender Klaus Breitschopf.



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