26.07.2010, 10:59 Uhr

Oracle-Präsident verplappert sich

Laut Charles Phillips, Co-Präsident von Oracle, ist der Datenbanker dazu bereit, in den nächsten fünf Jahren 70 Milliarden Dollar für die Übernahme von weiteren Firmen in die Hand zu nehmen.
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Hat mehr gesagt, als der Medienstelle recht war: Oracles Co-Präsident Charles Phillips
Allerdings hat die Medienstelle von Oracle die Aussagen von Phillips mittlerweile heruntergespielt. Es sei "höchst unwahrscheinlich", dass das Unternehmen so viel Geld für Akquisitionen ausgeben will. Man sei aber "opportunistisch". "Wenn die Marktsituation es zulässt, werden wir zusätzliche Unternehmen kaufen, um unsere strategischen Ziele voranzubringen und die Bedürfnisse unserer Kunden zu befriedigen", wie Oracle-Sprecherin Karen Tillman es formuliert.
Hat sich Phillips also verplappert? Ein Video auf der Webseite des US-Magazins Fortune beweist jedenfalls, dass der Co-Präsident des Datenbankriesen an der Veranstaltung "Fortune Brainstorm Tech" in Aspen im US-Bundesstaat Colorado recht explizit von 70 Milliarden Dollar spricht.
Zunächst meint Phillips, dass man die Ausgaben für Akquisitionen in den nächsten fünf Jahren verdoppeln werde. Auf Nachfrage des Interviewers führt Phillips aus, man habe in den letzten fünf Jahren 35 Milliarden für den Aufkauf von Unternehmen ausgegeben. "Sie werden also 70 Milliarden - ich bin in solchen Dingen etwas langsam - in den nächsten fünf Jahren für Übernahmen ausgeben?", fragt der sichtlich erstaunte Interviewer Adam Lashinsky nochmals nach. Darauf Philips: "Wenn die Dinge so weitergehen wie bis anhin, könnten wir das sehr wohl tun".
Zuvor hat Phillips zudem erklärt, wo Oracle am ehesten auf Shopping-Tour gehen wird. "Es gibt zahlreiche Unternehmen im vertikalen Markt, von denen niemand gehört hat, die wir aber gerne besitzen würden", meint er. Schliesslich könnte Oracle neben Sun Microsystems weitere Hardware-Firmen auf den Einkaufszettel nehmen. "Wir sind noch nicht gross im Hardware-Geschäft präsent und haben dort nur eine Akquisition getätigt", fügt Phillips an.



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