Personalproblem 07.07.2022, 13:52 Uhr

Fachkräftemangel in der IT-Branche spitzt sich zu

Die Schweizer Wirtschaft kämpft mit einem Mangel an Fachkräften. Gerade in der IT-Branche macht sich dieser besonders bemerkbar. Allein durch die Zuwanderung kann das Problem nicht gelöst werden.
Die Schweizer IT-Branche leidet unter einem Mangel an Fachkräften
(Quelle: NMGZ)
Die Schweizer Wirtschaft hat sich von der Corona-Krise erholt und kämpft trotz Personenfreizügigkeit mit dem Fachkräftemangel. In der IT-Branche sind laut den Bundesbehörden sogar die Rekrutierungsmöglichkeiten im Rahmen der Personenfreizügigkeit ausgeschöpft.
Zu diesen Schlüssen kommt das «Observatorium zum Freizügigkeitsabkommen zwischen der Schweiz und der EU» in einem Bericht, den das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) am Donnerstag den Medien in Bern vorgestellt hat.
Demnach erreichte die Arbeitslosigkeit im Frühjahr 2022 sowohl für die einheimischen als auch die ausländischen Erwerbspersonen das Vorkrisenniveau erstmals wieder und unterschritt dieses in der Folge. Wie das SECO ebenfalls am Donnerstag mitteilte, lag die Arbeitslosigkeit im Juni 2022 so tief wie seit 20 Jahren nicht mehr.

Fachkräftemangel in der IT spitzt sich zu

Damit hat sich das Problem des Fachkräftemangels laut Bericht in verschiedenen Wirtschaftszweigen wieder akzentuiert. Betroffen seien diverse Branchen, von der Gastronomie über das Baugewerbe bis hin zum Gesundheitswesen, wie es an der Medienkonferenz hiess.
Eine vertiefte Analyse widmete das Observatorium dem Fachkräftemangel in der IT-Branche, bei der sich der Fachkräftemangel besonders stark bemerkbar macht. Aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung habe die Anzahl Erwerbstätiger in diesem Bereich seit 2010 um 60 Prozent zugenommen, führte Boris Zürcher, Leiter der Direktion für Arbeit beim SECO, vor den Medien aus.
Der Bedarf ist nach wie vor hoch, für Firmen wird es aber immer schwieriger, an geeignetes IT-Personal zu kommen. Das inländische Arbeitskräftepotenzial sei in diesem Bereich praktisch ausgeschöpft, so das Observatorium. Es gebe sogar Hinweise darauf, dass trotz bereits sehr hoher Löhne selbst die Rekrutierungsmöglichkeiten im Rahmen der Personenfreizügigkeit mittlerweile ausgeschöpft seien.
Bereits in den vergangenen Jahren haben die Firmen deshalb vermehrt auf Arbeitskräfte aus Drittstaaten wie den USA, Grossbritannien oder Indien gesetzt. In Zukunft könnte sich die Situation weiter verschärfen, da auch in vielen EU-Ländern ein Fachkräftemangel herrscht.



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