Spaceship 14.08.2017, 07:00 Uhr

Das Apple-«Ufo» im Detail

Apples neues Firmengebäude strotzt nur so vor Superlativen. Trotzdem freuen sich nicht alle Angestellten auf den Umzug ins neue Hauptquartier.
Eine 17-Megawatt-Solaranlage und ein Belüftungssystem, das Heizung und Klimaanlage zum Grossteil überflüssig macht: Apples neues Firmengebäude strotzt nur so vor Superlativen und soll noch dieses Jahr eröffnet werden.

Spaceship

Apple will im kalifornischen Cupertino mit dem Apple Park noch dieses Jahr seine neue Firmenzentrale eröffnen. Die Pläne gehen auf Apple-Gründer Steve Jobs zurück, der «das beste Bürogebäude der Welt» bauen wollte. Herzstück des Campus ist das ringförmige «Spaceship», eines der grössten Gebäude der Welt. Technisch besonders interessant: Der Apple Park wird vollständig mit erneuerbarer Energie betrieben und soll eine der weltweit grössten Gebäudesolaranlagen nutzen.
Die ersten Apple-Mitarbeiter haben kürzlich ihre Büros bezogen. Bis alle 12'000 Mitarbeiter umgezogen sind, wird es laut Apple über ein halbes Jahr dauern. Währenddessen werden die Gebäude und Grünanlagen fertiggestellt. Massgeblich entwickelt wurde der Apple Park vom britischen Stararchitekten Norman Foster, der auch den Umbau des Berliner Reichtags geplant hat.

Nachhaltigkeit

Der Apple Park wird vollständig mit erneuerbarer Energie betrieben. Die Solarpanels auf den Dächern des Apple Parks liefern bis zu 17 Megawatt Strom. Es soll sich um eine der grössten auf einem Gebäude installierten Solaranlagen der Welt handeln. Dank einer speziellen Belüftung soll das Spaceship neun Monate im Jahr weder Heizung noch Klimaanlage benötigen.

Steve Jobs Theater

Auf einem Hügel – einem der höchsten Punkte im Apple Park – entsteht das «Steve Jobs Theater», ein Auditorium mit 1000 Sitzplätzen. Beim modernen Bauwerk handelt es sich um einen 6 Meter hohen Glaszylinder mit einem Durchmesser von mehr als 50 Metern.

Grünanlagen

Auf dem bisher von HP genutzten Gelände ersetzt Apple rund 465'000 Quadratmeter Asphalt und Beton durch Grünflächen mit über 9000 einheimischen Bäumen. Im Apple Park gibt es drei Kilometer Wander- und Laufwege, einen Obstgarten, Wiesen sowie einen Teich innerhalb des Spaceship-Rings.

Kritik

Wie Business Insider berichtet, werden die meisten Mitarbeiter ohne Trennwände und Türen auskommen müssen. Das ganze Hauptgebäude sei als ein riesiges Grossraumbüro konzipiert. Auf wenig Gegenliebe stösst das neue Büro etwa bei Apples Hardware-Chef Johny Srouji, der sich unter anderem um die Entwicklung neuer Prozessoren wie dem A10 und A11 kümmert. Wie es im Bericht heisst, soll dieser sogar besonders lautstark gegen den Umzug protestiert haben. Als ihm bei einem ersten Meeting die neuen Stockwerkspläne gezeigt wurden, habe er die Worte «Fuck this, fuck you, this is bullshit» an die Apple-Führung gerichtet, wie er dem bekannten Apple-Podcaster John Gruber von Daring Fireball erzählte. «Mein Team wird so sicher nicht arbeiten», so Srouji.
Offenbar gibt es nur für die Apple-Manager im vierten Bereich ein Stockwerk mit Einzelbüros. Er selber hätte wohl ohnehin sein eigenes Büro erhalten, aber es ging ihm um seine Mitarbeiter und konnte sich offenbar durchsetzen. Daraufhin sei für ihn und sein Team ein Extra-Gebäude neben dem Apple-Campus gebaut worden. Nicht nur Srouji als hochrangiger Mitarbeiter soll sich gegen das Ringbüro gewehrt haben. Zwar werden pro Woche um die 500 Mitarbeiter umziehen, aber auch Eddy Cue, Chef der Abteilung Software und Services, will lieber im alten Hauptsitz bleiben.
Mit Material von Wired.com: Technische Details und Fotos zum Spaceship



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