05.09.2013, 12:11 Uhr

Arbeiter müssen für Billig-iPhone leiden

Eine Organisation, die sich für Rechte von Arbeitnehmern einsetzt, hat bei einem Hersteller des neuen iPhones unhaltbare Zustände festgestellt.
Die «China Labor Watch» deckt immer mehr Missstände in Apples Zuliefererfabriken auf
In der Jabil-Fabrik in Wuxi, China werden die Plastikhüllen für das Billig-iPhone hergestellt, berichtet China Labor Watch. Um den Bestellungen nachzukommen, müsten die Arbeiter über 100 Stunden Überzeit pro Monat leisten, schreibt die Organisation, die von New York aus Arbeitsverhältnisse in China beobachtet.  «China Labor Watch» sandte mehrere verdeckte Ermittler in die Fabrik, die herausfanden, dass die Arbeiter normalerweise 12 Stunden am Tag für 454 Dollar im Monat arbeiten. Obwohl Überzeit eigentlich freiwillig sei, würde das Management die Arbeiter dazu zwingen, indem diese nicht abgebaut werden könne, steht im Bericht.  Diese Entdeckung würde gegen das Versprechen von Apple sprechen, dass Zuliefererfirmen ihre Mitarbeiter nicht länger als 60 Stunden arbeiten lassen dürfen. Noch im Juli war auf Apples Supplier Responsibility Webseite zu lesen, dass die Auftragsfertiger eine Erfolgsrate von 99 Prozent erreichten, was die 60-Stunden-Regel angeht. Unklar sei, so der Report, ob die Fabrik in Wuxi dort aufgelistet ist. Weder Apple noch Jabil kommentierten die Untersuchung bisher. Hart treffen dürfte die Cupertiner das vorauseilende Urteil der Organisation: «Es hat den Anschein, dass wo auch immer Apple-Produkte gefertigt werden, Arbeitsrecht verletzt wird. Sogar wenn der Zulieferer, wie hier Jabil, den Sitz in den USA hat.» Die Anschuldigungen sind als seriös zu betrachten, weil sich «China Labor Watch» schon mehrmals kritisch über Produktionsbedingungen von Zulieferfirmen geäussert und Beweise dafür geliefert hat. Prominentestes Beispiel sind die Vorflle in den Fabriken von Foxconn. Auftragsgeber wie Samsung oder Apple untersuchten die Anschuldigungen, kamen zu ähnlichen Schlüssen und gaben an, etwas dagegen unternehmen zu wollen.  Erst im Juli geriet mit Pegatron einer der neuen Apple-Zulieferer massiv in die Kritik. Dort wurde über Lohndumping, Arbeit von Minderjährigen und Misshandlung von Mitarbeitern berichtet.



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