10.05.2011, 10:41 Uhr

HP mit Netzwerk-Grossoffensive

Hewlett-Packard (HP) hat eine Reihe von Switches und eine neue Netzwerkarchitektur vorgestellt. Mit dem Angebot will der Computerriese Cisco Marktanteile abjagen.
Die Switches der A10500-Serie bilden das Kernstück der FlexNetwork-Architektur von HP.
An der derzeit in Las Vegas stattfindenden Interop-Konferenz will HP eine neue Netzwerk-Architektur vorstellen, mit der Rechenzentren und  Firmennetze mit Hilfe einer gemeinsamen Betriebsumgebung vereinheitlicht werden sollen. FlexNetwork ist dabei ein Teil des Gesamtplans Converged Infrastruktur, einer Strategie, bei der virtuelle Sammlungen von Server-, Speicher- und Netzwerkressourcen erstellt werden, auf denen dann Geschäftsanwendungen betrieben werden können.
Unter dem FlexNetwork-Mantel will HP Protokolle einheitlich über alle durch das Netzwerk verbundene Geräte implementieren. Zu der Architektur gehören eine einheitliche Verwaltung sowie entsprechende Sicherheits- und Zugangsregeln. Mit diesem Plan will HP gegen Ciscos vergleichbare Strategie antreten, die unter der Bezeichnung Borderless Networks segelt. Diese richtet grundsätzlich eine ähnliche Botschaft an die Anwender: Brauche Cisco-Geräte und -Protokolle, um alle deine Teile des Unternehmensnetzes zu verbinden, um diese zu vereinheitlichen und damit eine einfachere Verwaltung und bessere Performance des Netzes zu erhalten.
HP behauptet dabei aber, sich bei seinem Netzwerkbau mehr an Standards zu halten, wodurch auch Geräte von anderen Herstellen in das Grobkonzept passten. Gleichzeitig beschuldigt der Computerriese den Konkurrenten Cisco, proprietär zu sein und Herstellerneutralität nicht zuzulassen.
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An der Interop hat HP nun sein Archtekturmodell mit ersten Produkten ausgefüllt. Im Rahmen des FlexNetwork lanciert der Hersteller eine Serie von Campus-Core-Switches, die unter der Bezeichnung A10500 gehandelt werden. Dieser verfügt über 128 sogenannte Wire-Speed-10-Gigabit-Anschlüsse mit einer Latenzzeit von 3 Mikrosekunden. A10500 kann zudem zu einem einzigen virtuellen Grosswitch zusammengruppiert werden, der dann 320 10-Gigabit-Ports aufweist. Weitere Kennzahlen sind 11 Terabyte Speicher und eine Performance von 1,9 Milliarden Paketen pro Sekunde. Zudem lässt sich der Switch laut Hersteller auf 100-Gigabit-Ethernet aufrüsten.
Am Netzzugang des FlexNetworks erneuert HP seine Switches des Typs E5400 und E8200. Diese unterstützen bis zu 288 Gigabit-Ethernet Ports.
Schliesslich hat HP im Rahmen von FlexNetwork Wireless-Komponenten enthüllt, namentlich die beiden 802.11n-Access-Points E-MSM460 und EMSM466. Diese sollen laut HP eine Leistung von drahtgebundenen Geräten aufweisen, was dem Streamen von 15 HD-Videos pro Access Point entspricht.
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Um das ganze zu verwalten, hat der Computerriese den Intelligent Management Center (IMC) 5 gezeigt. Damit soll von einer Konsole aus, das ganze HP-Netzwerkimperium gemanagt werden können sowie zusätzlich gut 2600 Geräte von 35 weiteren Herstellern. Mit IMC 5 lassen sich virtuelle Maschinen und virtuelle Netzwerke anzeigen und deren Verhältnisse zum physischen Netzwerk sichtbar machen.
Für die Absicherung der Netzwerkumgebung bringt HP die Appliance TippingPoint IPS S6100N auf den Markt. Mit dieser sollen sich sowohl physische, virtuelle als auch Cloud-Umgebungen absichern lassen. Der Hersteller verspricht in diesem Zusammenhang eine Leistung bei der Deep Packet Inspection von 16 Gigabit pro Sekunde, was einer Steigerung von 60 Prozent gleichkommt.
Die Campus-Core-Switches A10500 sollen in der zweiten Jahreshälfte erhältlich sein und ab 38'000 Dollar gehandelt werden. Das Managementsystem IMC 5.0 wird im Juni verfügbar sein und knapp 7000 Dollar kosten. Die TippingPoint-Security-Appliance ist ab sofort zu haben und kostet knapp 210'000 Dollar.



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