13.10.2010, 11:57 Uhr

HP-Chef vor Gericht

Wegen eines alten Falls gegen seinen ehemaligen Brötchengeber SAP muss der designierte HP-CEO Leo Apotheker in den Zeugenstand.
Dies berichtet das "Wall Street Journal". Demnach will Oracle den Ex-SAP-Boss als Zeuge vor Gericht sehen, und zwar in einem Prozess, der für November geplant ist und bei dem es um Industriespionage geht.
Der Fall ist derweil alt. Die in den USA tätige SAP-Tochter TomorrowNow hatte Daten von Oracle unrechtmässig heruntergeladen. Bereits 2008 schloss SAP das Unternehmen und gab diesen August den Sachverhalt zu. Den Vorwurf der Industrie-Spionage, um den es im von Oracle angestrengten Prozess geht, weist SAP aber von sich.
Dass Apotheker jetzt in den Zeugenstand gerufen wird, ärgert Hewlett-Packard (HP). Ray Lane, der im Verwaltungsrat von HP sitzt, kritisiert das Timing. Apotheker werde erst jetzt beigezogen, nachdem er Chef von HP geworden sei. Zudem stellt sich Lane ganz hinter den Ex-SAP-Boss. In einem Mail an die "New York Times" schreibt er, Apotheker habe TomorrowNow nicht beaufsichtigt und als Co-CEO die Tochter schliessen lassen.
HP sah Handlungsbedarf, nachdem eine Kolumne im selben Blatt Apotheker kritisierte und den Vorwurf der Industriespionage verglich mit dem um einiges kleineren Vergehens, das zur Entlassung von Ex-HP-CEO Mark Hurd geführt hatte. Hurd musste offiziell wegen Spesenunregelmässigkeiten den Hut nehmen.
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