03.10.2006, 09:33 Uhr
Cingular und Verizon erheben Klage im HP-Skandal
Im Spitzelskandal von Hewlett-Packard (HP) werden zwei neue Prozesse ins Rollen gebracht. Diesmal haben die Mobilfunkanbieter, Cingular Wireless LCC und Verizon Wireless, Klage gegen die Firmen erhoben, die im Auftrag von HP die Ausforschungsaktionen erledigten.
Cingular verklagt die CAS Agency. CAS Chef Charles Kelley und rund 100 namentlich nicht genannte Schnüffler zudem 100 ebenfalls nicht identifizierte Firmen sollen in den HP-Skandal verwickelt gewesen sein. Sie werden beschuldigt, sich des so genannten Pretexting-Verfahrens schuldig gemacht zu haben. Bei diesem Verfahren geben sich ,,Datenbroker" eine fiktive Identität, um sich so den Zugang zu Daten zu verschaffen. Sieben HP-Direktoren, zwei weitere Angestellte und neun Journalisten samt deren Familien sollen auf diese Weise ausgespitzelt worden sein.
Die beiden grössten US-amerikanischen Mobilfunkanbieter wollen mit dem Gerichtsgang zum einen eine einstweilige Verfügung und zum anderen einen Schadensersatz erstreiten. Ausserdem wollen sie erreichen, dass die Daten ihrer Kunden, die auf diese Weise in die Hände Unbefugter gelangt sind, wieder an Cingular und Verizon zurückgegeben werden. HP wurde in beiden Klagen nicht erwähnt.
Unbefugte hatten sich am 17. Mai 2005 gegenüber Verizon als HP-Direktoren ausgegeben, um so an Daten aus dem Kundenkonto zu gelangen. Ein paar Tage später ging ein Anruf bei Verizon Wireless ein, bei dem die Schnüffler diese Informationen nutzten, um Textbotschaften an den HP-Direktor zu blockieren. Zudem liessen sie die Identifizierungsdaten für das Kundenkonto sowie die E-Mail-Adresse ändern. Solche oder ähnliche Aktionen werden in beiden Klageverfahren angeführt.