Logitech 23.04.2015, 16:58 Uhr

Ausstieg aus OEM-Geschäft

Die Schweizer Computerzubehör-Hersteller konnte seinen Reingewinn beinahe verdoppeln. Der Umbau der Firma geht derweil weiter: Bald wird Kunden beim PC-Kauf keine Logitech-Maus mehr mitgeliefert.
Logitech hat ein grundlegendes Problem: Das traditionelle Geschäft mit PC-Zubehör wie Mäusen und Tastaturen ist im Sinkflug, weil weniger PC abgesetzt werden. Deshalb will Logitech in den nächsten Monaten aus dem OEM-Geschäft aussteigen. Das heisst, dass künftig keine fremden Hersteller mehr Logitech-Komponenten mit ihren Produkten mitliefern werden.  «Wir wollen uns nicht auf einen Preiskampf einlassen, zum Beispiel mit chinesischen Anbietern», begründete CFO Vincent Pilette den Ausstieg aus dem OEM-Geschäft. Wie genau dieser erfolgen soll, sei noch offen.
Trotzdem will das Management um CEO Bracken Darrell aus Logitech eine «Wachstumsfirma» formen. Das Mittel dazu sollen Produkte sein, die sich unabhängig von PC verkaufen lassen. Dazu zählen vorderhand Gaming-Zubehör, Tastaturen und Hüllen für Tablets, mobile Lautsprecher und neuerdings auch mobile Videokonferenzsysteme. Diese Produkte legten im vorigen Geschäftsjahr bereits um 28 Prozent zu. Anteilsmässig steuerten sie im vierten Quartal bereits gut 27 Prozent zum Umsatz bei, in der Vorjahresperiode waren es noch keine 20 Prozent. «Wir haben 6 bis 7 Projekte für neue Wachstumskategorien in der Pipeline», so CEO Darrell. Weitere Angaben dazu machte er nicht: «Das ist naturgemäss ein Geheimnis.»

Höhere Margen, grösserer Gewinn

Logitech erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 2,11 Milliarden US-Dollar (2,03 Milliarden Franken). Die Bruttogewinnmarge wurde im Vorjahr auf 36,6 Prozent erhöht und der operative Gewinn stieg auf 191,1 Millionen US-Dollar (184,26 Millionen Franken). Und der Reingewinn verdoppelte sich beinahe auf 135,3 Millionen US-Dollar (130,47 Millionen Franken). Analysten zeigten sich angetan von den Zahlen und der geplanten Aufgabe des «OEM»-Geschäftes. An der Börse legen die Logitech-Papiere bis um 13:20 Uhr um 2,5 Prozent auf 14,15 Franken zu.



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