Auch 2012 sprachen die High-tech-Firmen nicht nur über Produkte, sie führten auch hin und wieder eines ein. Computerworld.ch präsentiert im Folgenden die wichtigsten Neuzugänge.

Fast ein halbes Jahr lebte die Blogosphere von iPhone-5-Gerchten. Auch unter Computerworld.ch über die diversen Lecks aus den Fabrikationsstätten des Apple-Smartphones. Am 12. September war es dann soweit: Das iPhone 5 wurde von Apple demonstriert und hiess auch so. Auch in anderen Dingen erwies sich die Gerüchteküche als recht exakt. Grösse, Abmessungen und Funktionsumfang stimmten mit dem überein, was zuvor kollportiert wurde, und sorgte fr Dj-vu-Effekte. ###BILD_39133_left###Zu schreiben gab es dennoch einiges, auch nach der Lancierung. So musste das iPhone 5 auch den grossen Computerworld-Test bestehen. Der Reparatur-Dienst iFixit legte zudem die Innereien offen und das Urteil der Zürcher iPhone-klinik fiel gnädig aus: Anscheinend ist das iPhone 5 dank Aluminiumgehäuse robuster als die Vorgänger. Wie schon beim iPhone 4s gab aber auch die Akku-Leistung des iPhone 5 zu reden. Viele Anwender klagten über zu häufige Aufladzyklen. Tipps zur Akku-Schonung folgten. Lesen Sie auf der nächsten Seite: Microsofts Betriebssysteme Windows 8 und Windows Phone 8

Für Windows-Anwender darf 2012 als Jahr der Kacheln in die Annalen eingehen. Und klar ist ebenfalls: Über die beiden Betriebssysteme Windows 8 und das dazu passende OS für Smartphones, Windows Phone 8, sind die User geteilter Meinung. Für die einen ist vor allem die neue Oberflche, die zunächst unter der Bezeichnung Metro entwickelt wurde, gewöhnungsbedürftig. Andere vermissen das Start-Men. Wieder andere loben die Architektur von Windows 8 als grundlegend sicherer als jene der Vorgnger. ###BILD_38531_left###Ebenfalls gegenteilig sind die Ansichten darüber, ob Windows 8 nun auch ein kommerzieller Erfolg ist. Oder ob das jüngste OS aus Redmond eher als Flop zu bezeichnen ist. Wie dem auch sei, Microsoft hat in jedem Fall Neuland beschritten, indem sie einerseits das Desktop-, Tablet- und Smartphone-Betriebssystem auf die gleiche Codebasis gestellt hat, andererseits sich mit Surface in den Hardware-Markt vorwagt, in dem bekanntlich mit harten Bandagen gekämpft und mit hauchdünnen Margen kalkuliert wird. Auch diesbezüglich bleibt abzuwarten, ob der hauseigene Tablet ein Erfolg sein wird oder das Schicksal anderer Hardware-Projekte aus Redmond, wie des MP3-Player Zune, teilen wird. Lesen Sie auf der nächsten Seite: Oracle DBMS 12c

Auch Oracle hat 2012 Produkte neu lanciert - unter anderen auch eine Überarbeitung ihres Flaggschiffes, des Datenbankmanagementsystems (DBMS). Mit bekannter Vollmundigkeit soll es sich bei Oracle 12c um die erste Cloud-Multitenant-Datenbank der Welt handeln.  Multi-Tenancy ist ein Kernkonzept der Cloud: Eine Software-Instanz bedient mehrere Clients, die sich Ressourcen teilen. Bisher gab es das nur für Applikationen.

Vier Jahre lang haben Oracles Softwareingenieure an der 12. Ausgabe der DBMS gearbeitet. Das Konzept: In einer einzigen Container-Datenbank laufen sogenannte Plugin-Datenbanken wie ERP, CRM oder Data Warehouses, die sich Ressourcen der Container-DB (wie Arbeitsspeicher, Storage, Prozess-Management) teilen. Dadurch soll der Hardwarebedarf auf ein Sechstel sinken. Ausserdem sei das Gesamtsystem um den Faktor 5 skalierbarer. Daneben hat Oracle auch seine Inmemory-Lsung Exadata X3 lanciert und Front gemacht gegen Konkurrentin SAP, die bereits ein Jahr zuvor mit HANA für Furore sorgte. Was sich schlussendlich besser eignet für die Computing- und Datenanalyseprobleme der Firmen, ist derzeit noch Gegenstand von Kontroversen.

Nicht nur Apple gab hinsichtlich ihrer Smartphones und Tablets Gas. Auch das Android-Lager hatte einiges zu bieten. ###BILD_37399_left###Als besonders erfolgreich entpuppte sich das Galaxy S3 von Samsung. Dieses begeisterte nicht nur im Test von Computerworld, es wurde richtiggehend zum Verkaufsschlager und zum Zugpferd für Android-Smartphones. Kein Wunder setzte Samsung im Laufe des Jahres noch einen drauf und lancierte das Galaxy S3 Mini. Der Erfolg der Android-Welt beflügelte auch die Entwicklerin des mobilen Betriebssystems, Google. Diese wartete denn auch gleich mit zwei Paukenschlägen auf, und zwar in Form der beiden Tablets Nexus 7 und Nexus 10. Letzterer ist aus vertriebstechnischen Gründen zwar nicht in der Schweiz erhältlich, was den Erfolg des kleineren Bruders nicht schmälert. Global gesehen sind es nicht zuletzt diese Flachrechner, die eineernstzunehmende Android-Front gegen die Marktmacht von Apples iPad aufbauen konnten. Hierzu dürfte schliesslich auch die jüngsteAndroid-Version mit der Nummer 4.2 beitragen. Lesen Sie auf der nächsten Seite: Citrix Personal Cloud

Strategisch geschickt setzt Citrix, anders als Microsoft und VMware, auf die personal Cloud der Endanwender. Diese Vision wurde heuer mit einem bunten Strauss an ###BILD_36773_left###Cloud-Lösungen verwirklicht. Eine dieser Bestandteile ist CloudBridge 2, die IPsec-gesichert mehrere Rechenzentren (RZ) über einen OSI-Layer-2-Tunnel miteinander verbindet, und damit auch RZ-übergreifende (private) Clouds ermöglicht. Die Hauptneuheit des CloudGateway 2: ein Self-Services-Katalog für Endanwender. Die Beschaffungszeiten verkürzen sich dadurch erheblich. Zu den End-User-Lösungen, die Citrix auf den Markt gebracht hat, zählen: die Document-Sharing-Lösung Sharefile über alle Devices (Follow-Me-Data), Collaboration aus der Cloud (von der akquirierten Podio), GoToMeeting (auch für iPad) mit Video-Konferenzsystem oder das Mobility Pack für (mobile) Windows-Applikationen. Eine geschickte Strategie, mit der das Unternehmen dem Wettbewerb Marktanteile abspenstig machen kann.