«Sicherstes Microsoft-OS»

Vom Security-Standpunkt aus gesehen sei Windows 8 ein grosser Fortschritt. Diese Meinung vertritt Michael Binder, Presales-Consultant bei Symantec Schweiz, während eines Presse-Events der Firma in Zürich. Denn das jüngste Betriebssystem von Microsoft sei komplett anders designt. So habe Redmond die Sicherheitskonzepte übernommen, die Apple bei iOS und Google bei Android anwende. «All diese Betriebssysteme laufen in einer Sandbox», führt Binder aus. Dabei habe jede App eine Art Hülle um sich, in der sozusagen ihr eigenes Betriebssystem läuft. Ganz anders das klassische Windows einschliesslich Windows 7: «Hier greifen alle Applikationen auf den selben Kernel zu», erklärt er. «Die grösste Gemeinsamkeit von Windows 8 gegenüber all seinen Vorgängern ist daher nur der Name», ist Binder überzeugt. Das Betriebssystem sei «von der Architektur her Security-technisch deutlich besser als alles, was Microsoft bislang hergestellt hat», lautet das positive Fazit des Experten. Allerdings hat Microsoft auch mit Windows 8 nicht das Securtity-Paradies erfunden. Schliesslich müsse der Software-Riese auch für das jüngste OS eine gewisse Rückwärtskompatiblität gewährleisten, nicht zuletzt für die zahlreichen Firmenkunden der Redmonder. Dabei geht es nicht nur um Applikationen ab Stange sondern um die vielen selbstprogrammierten Anwendungen in Unternehmen. «Vor allem in Grossunternehmen laufen mehr selbst geschriebene Applikationen als eingekaufte, welche die Firmen zudem 100'000ende von Mannjahren gekostet haben», sagt Binder. Bei der Einbindung dieser Programme sieht der Symantec-Manager denn auch eine mögliche Schwachstelle im Security-Konzept von Microsoft. «Hier werden unweigerlich wieder Lücken auftauchen», befürchtet Binder. Diese könnten sich sodann ebenfalls auf den Smartphone- und Tablet-Bereich ausweiten. Denn Microsoft verwende sowohl für Windows 8 als auch für Windows Phone 8 die gleiche Code-Basis. Doch diesen Effekt möchte Binder noch nicht heraufbeschwören. «Um dies zu beurteilen, sollten wir die Security-Reports im nächsten Jahr abwarten».