28.04.2010, 08:25 Uhr

Weniger Produktivität in Grossraumbüros

Mitarbeiter in kleinen Büros sind weniger krank und produktiver als ihre Kollegen in Grossraumbüros. Das ergab die «Schweizerische Befragung in Büros» der Hochschule Luzern.
Bei Arbeitnehmenden in Grossraumbüros treten offenbar vermehrt krankheitsbedingte Absenzen auf als bei Angestellten in kleinen Büros. Auch sind in Grossraumbüros die Arbeitszufriedenheit und die Produktivität niedriger. Diese Ergebnisse stammen aus der «Schweizerische Befragung in Büros», die das Seco und die Hochschule Luzern veröffentlicht haben. An der Befragung nahmen 1230 Personen aus 125 Betrieben teil.
Auf der Suche nach den Ursachen für mehr Krankmeldungen ermittelten die Luzerner Wissenschaftler Umwelteinflüsse wie Geräusche, Luft und Temperatur. Beispielsweise sei die Temperatur in grösseren Büros eher zu niedrig, in kleineren Büros eher zu hoch. Auch für die übrigen Umgebungsfaktoren gilt: Mitarbeiter sind mit dem Klima in kleineren Büros eher zufrieden. Dagegen klagen Arbeitnehmer in Grossraumbüros bedeutend häufiger über Konzentrationsschwierigkeiten, Kopfschmerzen und Müdigkeit. Die Belüftung ist allerdings nicht das Problem: Es gibt keine Unterschiede zwischen Räumen mit natürlicher Lüftung und solchen mit Klimaanlage.
Höhere Arbeitszufriedenheit
Die Bürogrösse hat ausserdem einen direkten Einfluss auf die Arbeitszufriedenheit. So wird die Attraktivität des Arbeitsplatzes von Angestellten mit kleinen Büros als signifikant besser bewertet. Auch geben Personen in kleineren Büros häufiger an, produktiver arbeiten zu können.
Die Kombination aus Umwelteinflüssen und Arbeitszufriedenheit führt der Umfrage zufolge zu mehr Krankmeldungen in Grossraumbüros. Der Unterschied zu den Arbeitsausfällen in kleinen Büros ist signifikant.
Empfehlungen für Firmen
Laut den Studienautoren und dem Seco bedeuten die Ergebnisse allerdings nicht, dass Unternehmen umgehend alle Grossraumbüros schliessen sollten. Vielmehr empfehlen sie, bei der Planung und dem Betrieb speziell von Räumlichkeiten für mehrere Mitarbeiter zum Beispiel schalldämmende Trennungen oder abgetrennte Arbeitsbereiche einzurichten. Auch Beleuchtung und Lüftung sollten den Arbeitsaufgaben angepasst werden. Dadurch liessen sich Kosten zum Beispiel durch erhöhte Absenzen vermeiden, so die Wissenschaftler.



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