15.02.2011, 11:27 Uhr

Supercomputer soll Mensch in Quizshow schlagen

Der Supercomputer Watson von IBM tritt derzeit in der US-Fernsehquizsendung «Jeopardy» gegen Kandidaten aus Fleisch und Blut an.
Ken Jennings, Watson und Brad Rutter in der Quizshow «Jeopardy»
Seit Montag läuft eine neue Runde im Kampf zwischen Mensch und Maschine. Der vor künstlicher Intelligenz strotzende Supercomputer Watson, den IBM-Forscher zusammen mit Wissenschaftskollegen aus diversen US-Universitäten gebaut und programmiert haben, wird gegen die derzeit besten Spieler der Quiz-Sendung «Jeopardy» antreten.
Ziel des Spiels ist es auf Grund einer Antwort die zugehörige Frage zu nennen. Die Hinweise auf die zugehörige Frage werden dabei in verschiedenen Kategorien präsentiert und weisen unterschiedliche Schwierigkeitsgrade auf. Insgesamt winkt ein Preisgeld von einer Million Dollar.
«Jeopardy» stellt aus mehreren Gründen eine besondere Herausforderung an das Computerhirn. Denn die Antworten sind mit zunehmender Schwierigkeit gespickt mit Doppeldeutigkeiten, subtilen Andeutungen und Rätseln, die meist besser von Menschen verstanden und gelöst werden als von Rechnern.
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###BILD_31831_left###Watson darf während der Sendung wie seine menschlichen Gegner nur auf «sein eigenes Hirn» zurückgreifen. Das ist allerdings gigantisch. So verfügt der Supercomputer über 15 Terabyte an Speicher. Darin sind laut Rod Smith von IBM eine Million Bücher und weitere 200 Millionen Seiten Informationsmaterial abgegelegt. Diesen Datenberg gilt es jedesmal innert drei Sekunden zu durchforsten und auszuwerten. Dabei steht Watson etwa die Rechenleistung einer kleineren Uni zur Verfügung.
Seine Gegner sind zwei absolute «Jeopardy»-Cracks. Ken Jennings hat die Quizsendung 74 Mal hinter einander gewonnen. Brad Rutter hat bislang in der Show mit drei Millionen Dollar am meisten Preisgeld einstecken können.
Am ersten Abend des dreitägigen Wettkampfs wies Watson zunächst einen grossen Vorsprung auf seine Kontrahenten aus Fleisch und Blut auf. Die holten aber im weiteren Verlauf der Sendung auf, so dass noch kein Sieger absehbar ist. Dem Computerhirn geschah dabei der eine oder andere Lapsus. So wiederholte Watson die falsche Antwort eines Kandidaten. «Was haben wir bislang gelernt?», fragte denn auch Showmaster Alex Trebek am Ende der Sendung und gab gleich zur Antwort: «Watson ist blitzgescheit und schnell, hat aber hin und wieder ein paar eigenartige Momente». Man darf also gespannt sein, wieviele dieser komischen Augenblicke der Supercomputer in den folgenden Sendungen haben wird.



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