22.05.2012, 10:26 Uhr
Spielen gegen den Fachkräftemangel
Unternehmen sollen mit Computerspielen in den «War for Talents» ziehen, um sich von Wettbewerbern abzuheben, meinen Personalexperten. Games stärken nebenbei auch die Marke.
Spielerisch geht vieles leichter. Für die Weiterbildung werden heute Computerspiele genutzt, in populären Social-Media-Anwendungen wie Foursquare kommen ebenfalls spielerische Elemente zum Einsatz. Für Oliver Barth, Managing Director Central Europe des Personaldienstleisters SHL, gehören Spiele und Social Media zu einem zukunftsgerichteten Personalwesen: «Nur wer Bewerber auch mal überrascht, hat die Chance, die besten Kräfte für sich zu finden und zu binden», meint Barth. SHL – hierzulande zum Beispiel für Swiss Re bei der Mitarbeitersuche aktiv – beobachtet mehr und mehr Kunden, die spielerische Elemente in die Rekrutierung einbinden. Ein Beispiel ist die Hotelkette Marriot: Mit virtuellen Staubwedeln will der der Arbeitgeber ermitteln, ob Kandidaten und Jobs zueinander passen. Dabei setzen die Verantwortlichen auf Spieledesignprinzipien wie Fortschrittsanzeigen, Ranglisten oder virtuelle Güter, die auf Unternehmensprozesse übertragen werden. Die Gamification höre oftmals bei der Bewerberansprache aber nicht auf, beobachtet SHL. Dazu trage bei, dass HR-Abteilungen heute enger mit dem Marketing zusammenarbeiteten. Wie Barth meint, mit Erfolg, denn das Image, das Unternehmen als Arbeitgeber zeigen möchten, nähere sich der Marke an, die Kunden ansprechen soll. Wenn die Firmenwebsite mit Animationen, Spielsequenzen oder Videos aufgepeppt werde, erhielten Bewerber eine Idee von dem, was im Job verlangt wird. Selbst wenn sich Interessenten dann gegen das Unternehmen entscheiden: Der Online-Auftritt hinterlässt zumindest eine positive Markenerfahrung.