29.10.2004, 00:00 Uhr

PDA unter der Verwaltungsknute

Neben viel Multimediagetöse sind an der Wireless-Veranstaltung der CTIA in San Francisco erste Ansätze erkennbar, wie Unternehmen künftig die Verwaltung ihrer Handheld- und Smartphone-Herden in den Griff bekommen sollen.
Am Treffen der Mobilfunk- und Wirelessbranche in San Francisco mit der sperrigen Bezeichnung 'Cellular Telecommunications and Internet Association (CTIA) Wireless IT and Entertainment 2004' herrscht Aufbruchstimmung. Zum einen ist die Aufholjagd der US-Mobilfunkanbieter in vollem Gang, die in Sachen Daten- und Multimediadienste für Handys und Smartphones mit ihren europäischen und asiatischen Kollegen gleichziehen wollen. Zum anderen ist man dabei, die Drahtlostechnik zu verbessern. Schliesslich - und dies ist auch für Schweizer Unternehmen von Interesse - machen sich immer mehr Hersteller darüber Gedanken, wie IT-Verantwortliche die Verwaltung der Smartphones und PDA (Persönlichen Digitalen Assistenten) der Firmenmitarbeiter in den Griff bekommen.
So arbeitet etwa Intel daran, wie mit herkömmlichen IT-Management-Tools auch die Flotte der PDA und Handys verwaltet werden kann. Dabei stützt sich die Chipspezialistin auf ihr CIM-Schema (Common Information Model), mit dem Hardware- und Netzwerkplattformen verwaltet werden können. Konkret zeigte Intel Firmware, die sie einem Smartphone-Prototypen eingepflanzt hat. Diese tritt mit einem zentralen Server in Verbindung, bevor das Manager-Tamagotchi bootet. Wie Nikhil Deshpande von Intels Abteilung für Unternehmenstechnik ausführte, können dadurch etwa von zentraler Stelle aus Software-Updates auf die Firmen-PDA gespitzt werden. An der University of Arkansas habe man mit Unicenter von Computer Associates diesbezüglich erste Erfahrungen gesammelt, berichtete Deshpande.
Auch wenn ein solches ausgewachsenes Managementsystem noch mindestens drei Jahre Entwicklungszeit benötigt, ist der US-Fernmeldeanbie-ter Sprint mit einem rudimentären Verwaltungsdienst vorgeprescht: Wie Sprint-Mann Kenny Wyatt ausführte, werde man einen Service anbieten, mit dem Firmen gestohlene Handhelds ferngesteuert sperren und die darauf lagernden Daten löschen können.
Derweil wird an den Drahtlostechniken gefeilt. So will Intel zusammen mit Clearwire an einer mobilen Form des in der Entstehung befindlichen Wireless-Standards IEEE 802.16e (Worldwide Interoperability for Microwave Access; Wimax) arbeiten. In der jetzigen Form erlaubt Wimax zwar Durchsatzraten von bis zu zwei MBit pro Sekunde über gut 50 Kilometer. Sender und Empfänger dürfen sich dabei aber nicht bewegen. Dies will das Intel/Clearwire-Gespann nun ändern und auch sich bewegenden Zeitgenossen Wimax-Freuden bescheren.
Die CTIA-Veranstaltung wäre keine richtige Wireless-Show, wenn nicht auch diverse Smartphone-Hersteller ihre jüngsten Kinkerlitzchen präsentiert hätten. So posierte Palmone mit dem Treo 650, der 2005 erhältlich sein wird und neben diversen Verbesserungen im Multimediabereich eine direkte Verbindung zu Microsofts E-Mail-Server Exchange 2003 aufweist.



Das könnte Sie auch interessieren