Webkriminalität 20.08.2010, 08:09 Uhr

Online-Betrug steigt

Über 7500 Meldungen sind 2009 bei der Koordinationsstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (Kobik) beim Bundesamt für Polizei (Fedpol) eingegangen. Ein Grossteil der Meldungen aus der Bevölkerung betreffen die beiden Bereiche Pornografie und Spam.
Trotz laut Fedpol hoher Erfolgsquote klickten wenig Handschellen in Sachen Internetverbrechen.
Insbesondere im Bereich der harten Pornografie ist die Zahl der Meldungen sowohl prozentual wie auch zahlenmässig angestiegen und beläuft sich laut Fedpol auf rund 1360 Meldungen,. Demgegenüber bleibt der Anteil an Spam-Meldungen auch im siebten Betriebsjahr von Kobik mit knapp 1500 Meldungen auf konstant hohem Niveau. Ein markanter Anstieg kann zudem bei der Kategorie Betrug festgestellt werden. Die rund 350 Meldungseingänge entsprechen einem Plus von 86 Prozent gegenüber dem Vorjahr, berichtet die Anlaufstelle für Internetkriminalität. Zugenommen hat vor allem die Anzahl der Meldungen im Zusammenhang mit Betrügereien mit fingierten Wohnungsvermietungen sowie zahlreiche Variationen des Vorschussbetruges mit Hilfe von Online-Kleinanzeigen.
Daneben konnten dank den eigenen Recherchen durch die Kobik auch 2009 wieder insgesamt 155 Verdachtsdossiers erstellt und an die zuständigen kantonalen Polizeidienststellen weitergeleitet werden. Die Dossiers sind das Resultat von Kontrollen in sogenannten Peer-to-Peer-Netzen, wo Tauschbörsenbenutzer untereinander kinderpornographisches Material austauschen.

Vermehrte Zusammenarbeit

Laut Fedpol hat sich für Kobik die neue Zusammenarbeit mit der italienischen Non-Profit-Organisation Telefono Arcobaleno bewährt, welche 2009 aufgenommen wurde. Die Organisation, die seit 1996 besteht, setzt sich intensiv für den Kinderschutz ein; dies insbesondere im Kampf gegen die Ausbeutung und den sexuellen Missbrauch von Kindern. Die Kooperation führte zu über 7300 Links mit kinderpornografischen Inhalten. Diese wurden missbräuchlich über Schweizer Internetdienstleister ohne deren Wissen und Kenntnis weiter verbreitet. Dank der engen Zusammenarbeit mit den betroffenen Unternehmen konnten so die strafrechtlich relevanten Inhalte erfolgreich gelöscht werden.

Meldungen führen zu Verurteilungen

Verglichen mit dem Vorjahr übermittelte Kobik 2009 damit insgesamt erneut mehr Verdachtsdossiers an die Strafverfolgungsbehörden. Die Auswertung der Rückmeldungen der kantonalen Polizeistellen und Justizbehörden belegt, dass die den Kantonen übermittelten Dossiers solide recherchiert waren. Die meisten lösten Hausdurchsuchungen aus, bei denen belastendes Material sichergestellt wurde. Laut Fedpol endete eine Vielzahl der Strafprozesse, welche auf dieses Beweismaterial gestützt waren, mit Verurteilungen. Die Gerichte sprachen meistens zur Bewährung ausgesetzte Geldstrafen in Verbindung mit Bussen aus.
Redaktion



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