23.06.2005, 12:17 Uhr

Massanzug ab Stange

Eine Kombination aus Standard-ERP und individuell entwickelter Software hilft Unternehmen im härter werdenden Markt.
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Die Anforderungen an Business-Software steigen, da sich die Geschäftstätigkeit der Unternehmen aufgrund der Marktsituation laufend verändert. Die durchgängige Integration vom Lieferanten bis zum Kunden gewinnt an Bedeutung. Gleichzeitig zwingt der Kostendruck die Unternehmen, Bereiche auszulagern.
Diesen Anforderungen hat sich die Firma Infosystem mit ihrer ERP-Standardsoftware namens Performis gestellt. «Mit unseren 26 Mitarbeitern bieten wir nicht nur vier Lehrlingen die Möglichkeit, das gefragte Informatik-Know-how zu erlernen, sondern sind vor allem Nischen- und Lösungsanbieter für anspruchsvolle Standard- und Individualsoftware», erzählt Daniel Klien von der Ostschweizer Firma. So konnten gemäss Klien Kunden wie die Swiss oder die Rhätische Bahn (RhB) Kosten einsparen und ihre Effizienz steigern, indem bei ihnen Performis kombiniert mit Individualsoftware implementiert wurde.

Möglichst viel Standardware

Ein anderes Beispiel ist die Firma Europ-Tec. Die Herstellerin von Verbundkomponenten aus Glas und Kunststoff setzt neben ihrer individuellen Software Performis an verschiedenen Standorten international ein. Ausgelöst wurde die Suche nach einer Business-Software bei der Oftringer Firma mit
300 Mitarbeitern nicht zuletzt aufgrund steigender Nachfrage und der Expansion nach Deutschland und Ungarn.
Bei der Evaluation stellte sich schnell heraus, dass eine reine Standardlösung nicht befriedigen würde. So kam die von Infosystem entwickelte ERP-Software Performis zum Zug. Dabei wurde so viel wie möglich von der Standardversion integriert. Wo nötig, wurde diese um spezifische Eigenentwicklungen ergänzt.
Infosystem erhielt im Juli 2002 den Auftrag, das bestehende Produktionsplanungs- und Steuerungssystem (PPS) der Herstellerin Parallel Informatik um die Bereiche Verkaufsabwicklung, Einkaufsabwicklung, Buchhaltung und Rechnungswesen, Vor- und Nachkalkulation, MIS -(Management-Informationssystem) und CRM (Customer Relationship Management) zu erweitern. Das Ziel war, die Geschäftsabläufe der Europ-Tec über die beiden aufeinander abgestimmten Systeme nahezu papierlos abzuwickeln. Bei der Evaluation fokussierte man sich von Anfang an auf die kundenorientierte Produktion, die hohe Ansprüche an die Betriebssoftware stellt. Europ-Tec entschied sich für Performis, weil sich damit eine Gesamtlösung realisieren liess, die auf das PPS abgestimmt ist. Durch die Kombination von so viel Standardsoftware wie möglich und so wenig individueller Software wie nötig wurde eine anwenderfreundliche und verhältnismässig günstige Lösung gefunden. Sie erfüllt gleichzeitig auch die gesetzlichen und rechtlichen Ansprüche.

Beitrag zur Kostensenkung

Nach der Inbetriebnahme am Hauptsitz erfolgte die Integration des Standortes Goslar in Deutschland und anfangs 2005 diejenige der ungarischen Ländergesellschaft in Zalaegerszeg. Thomas Lütolf, Controller der Europ-Tec, erläutert den Effekt dieser Einbindung: «Die Vernetzung der Standorte Deutschland und Ungarn mit dem zentralen System in Oftringen hilft, die Gesamtkosten zu reduzieren.»
Weiter hält er fest: «Die ausgeklügelte Vor- und Nachkalkulation sowie das Reporting sind auf unsere Bedürfnisse abgestimmt.» Mit dem CRM-Tool von Performis habe man auch dank der Office-Integration mit Dokumentenverwaltung und Full-Text-Retrieval jederzeit alle Geschäftsvorgänge unter Kontrolle. So rechnet Lütolf für die Zukunft mit weiteren Einsparungen aufgrund dieser Software. Deshalb ist kaum verwunderlich, dass er mit deren Einführung zufrieden ist.
Andreas Heer



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