22.03.2006, 23:24 Uhr

ICT-Branche ringt um Wirkung

An den diesjährigen X-Days in Interlaken standen vor allem Schlagworte wie Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit im Vordergrund.
Halo Collaboration Studio bringt Gesprächspartner trotz geografischer Trennung an einen Tisch.
Unter dem Motto «Create Impact» gingen die X-Days im Berner Oberland über die Bühne. Die von Microsoft, Hewlett-Packard (HP) und Orange initiierte Veranstaltung, an der auch über 50 Schweizer IT-Firmen präsent waren, hat sich zu einer wichtigen nationalen Business- und Networking-Plattform etabliert. Mehr als 1800 IT-Entscheider aus kleinen, mittleren und grossen Unternehmen gaben sich denn auch in Interlaken ein Stelldichein.
Eine neue Art der Zusammenarbeit über grosse Distanzen und eine Beschleunigung der Geschäftsabläufe verspricht HP mit dem Halo Collaboration Studio. Die Video-Konferenz-Lösung wurde in Zusammenarbeit mit Dreamworks Animations entwickelt. Im Gegensatz zu herkömlichen Systemen sind die Konferenzräume mit Plasma-Displays sowie hochwertigen Audio- und Lichtsystemen ausgerüstet. Die Wirkung ist verblüffend: Durch die realistische Darstellung wähnt man sich trotz geografischer Distanz im gleichen Raum. Mit Initialkosten von 430000 Euro pro Konferenzraum ist die Technik jedoch nicht gerade günstig.
Anstrengungen zur Produktivitätssteigerung unternimmt HP auch für die mobilen Mitarbeiter. Im Fokus steht Wireless E-Mail, dass immer mehr zum Standard wird. Ausserdem werden im Laufe des Jahres Notebooks mit integrierter UMTS- und GPRS-Funktionalität vom Stapel gelassen. Auch Microsoft verspricht bereits jetzt mit der Version 2007 ihrer Büro-Suite Office eine deutliche Produktivitätssteigerung. Trotz all den Versprechungen der Hersteller: Mit der Technologie allein lasse sich die Produktivität nur unwesentlich steigern, wendet Marc André Hahn vom Schweizerischen Produktivitätsinstitut ein. Auch mit einer optimal aufeinander abgestimmten Kombination von Management und Technologie könne nur eine Verbesserung von 20 Prozent erzielt werden. Bernhard Katzy vom Center of Technology and Innovation Management (Cetim), München, plädiert deshalb für mehr Investitionen in die Schulung der Mitarbeiter. Hard- und Software beanspruchen heutzutage 80 Prozent der Ausgaben, in die Schulung wird lediglich 20 Prozent investiert. Um wirklich produktiver zu sein, sollte dieses Verhältnis jedoch gerade umgekehrt sein.
Fredy Haag



Das könnte Sie auch interessieren