26.05.2010, 10:15 Uhr
HP überrundet IBM
Im weltweiten Server-Markt hat Hewlett-Packard (HP) den Rivalen IBM vom Thron gestossen.
Dies rechnet das Marktforschungsinstitut Gartner. Der Wechsel auf Platz eins im ersten Quartal sei darauf zurück zu führen, dass das Geschäft mit x86er Servern gut laufe, während das Business mit Unix-Rechnern und Mainframes nach wie vor krankt.
Gesamthaft konnte der Server-Umsatz im ersten Quartal 2010 laut Gartner um sechs Prozent gegenüber dem Vorjehreswert zulegen und kam auf 10,8 Milliarden Dollar zu liegen. Im gleichen Zeitraum stieg die Anzahl Geräte, die über die Ladentische wanderte, sogar um 23 Prozent auf 2,1 Millionen Stück.
"Die Wirtschaft erholt sich und viele Firmen erneuern ihren Serverpark", interpretiert Jeffrey Hewitt von Gartner die Zahlen.
X86 topt, Unix und Mainframe floppt
Besonders gut lief das Geschäft mit Servern auf Basis von x86er Prozessoren. Mit diesen Rechnern wurde 7,18 Milliarden Dollar umgesetzt, 32 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Federn lassen mussten dagegen Unix-Server auf Risc- und Itanium-Basis. Sie generierten 27 Prozent weniger hohe Erlöse. Auch die Mainframe-Verkäufe gingen zurück - um 15 Prozent.
Dieser Trend ist auch der Grund, warum HP und Dell mehr zulegen konnten als Hauptrivale IBM. HP erwirtschaftete 3,39 Milliarden Dollar mit Servern, einem Plus von 15,9 Prozent. Damit nimmt der Computer-Riese Platz eins ein, vor IBM, deren Erlöse um 2,1 Prozent zurückgingen. Der Blaue Riese kommt mit 3,05 Milliarden Dollar Umsatz und einem Marktanteil von 28,4 Prozent auf Rang zwei. Dell, dessen Server-Umsatz um 35,5 Prozent auf 1,67 Milliarden Dollar zulegte, belegt mit 15,6 Prozent Marktanteil Platz drei.
Ziemlich abgeschmiert ist dagegen Oracle. Obwohl die Datenbanker wiederholt versicherten, dass sie Suns Server-Linie weiterentwickeln wollen, ging der Umsatz um 38,7 Prozent zurück auf 598 Millionen Dollar. Laut Hewitt ist dies einerseits eine Folge der herrschenden Unsicherheit. Andererseits warten zahlreiche Sun-Shops auf Server mit dem neuen Ultrasparc-Prozessor. Deshalb müsse die derzeitige Baisse nicht das Aus für die Server-Plattform bedeuten, fügt der Gartner-Analyst an.