04.10.2007, 09:09 Uhr

Flotter mit mobiler Dispo

Um wettbewerbsfähig zu bleiben hat das Zürcher Transportunternehmen Walter Rhyner AG, Flexibilität zur Unternehmensmaxime erklärt. Letztere wird von IT-Seite seit kurzem von einem mobilen Dispo-System gestützt, mit dem Aufträge effizienter und günstiger ausgeführt werden können.
Hansruedi Pfister: «Mit Trapo können wir etliche Fehler in der Auftragsdisposition vermeiden.»
Speditions- und Logistikfirmen müssen heute eine ausgeprägte Flexibilität an den Tag legen, um dem harten Wettbewerb standzuhalten. Das weiss auch das Zürcher Transportunternehmen Walter Rhyner AG und trägt diesem Umstand mit der Einführung eines mobilen Dispositions-System Rechnung. Mit diesem gestaltet die Firma ihre Auftragsabwicklung effizienter und spart bares Geld, in dem die Fehlfahrten massiv reduziert werden.
Mehrere Kunden der Walter Rhyner AG stammen aus der grafischen Branche und sind somit besonders darauf angewiesen, dass ihre Aufträge speditiv und flexibel ausgeführt werden. So beispielsweise auch das Verlagshaus Tamedia, das ihre Pendlerzeitung 20 Minuten von der Walter Rhyner AG und deren lokalen Partnern zu den rund 3500 Verteilstellen bringen lässt. 430'000 Exemplare müssen in Zürich, Bern, Basel, Luzern/Zug und St.Gallen jeden Tag in die entsprechenden Boxen verteilt werden.

Flexibilität als Maxime

Die Walter Rhyner AG hat Flexibilität zu einer ihrer Unternehmensmaximen erklärt: «Unsere Kunden sind es mittlerweile gewohnt, dass sie bei einem Anruf sofort die Auftragsbestätigung erhalten und kurze Zeit später einer unserer Fahrer bei ihnen vorfährt», so Hansruedi Pfister, Geschäftsführer des Unternehmens. Dafür wurde ein immer grösseres Mass an Unterstützung von IT-Seite notwendig. Für Pfister war klar: Um Spezial- und Grossaufträge effizient und sorgfältig abwickeln zu können, musste ein mobiles Dispositionssystem gefunden werden.
Nach einer längeren Evaluationsphase lag die Lösung am Ende näher, als ursprünglich erwartet. Walter Rhyner fand sie beim bestehenden IT-Partner, der in Sursee beheimateten Comatic. Die Softwareschmiede hat mit Trapo eine Dispolösung entwickelt, die sich gleichermassen flexibel wie kostengünstig betreiben lässt. Pfister erklärt den Vorteil seiner Partnerwahl: «Comatic hat bereits unser ERP-System eingeführt und betreut und war deshalb am besten in der Lage, eine auf unsere Bedürfnisse zugeschnittene Lösung reibungslos in unsere IT-Infrastruktur einzubinden.»

Mobil statt fest installiert

Einer der grössten Vorteile von Trapo ist, dass das System mit herkömmlichen Smartphones arbeitet, während Konkurrenzprodukte meist GPS-Geräte nutzen, die fix in den Lastwagen montiert und damit auch wesentlich kostspieliger sind. Trapos Flexibilität punktet gerade auch bei Aufträgen, bei denen der Fahrer Waren abholen muss: Er kann seinen Hosentaschner, beispielsweise einen Mio A701 oder ein SPV-Gerät, mit ins Lager nehmen und vor Ort die Details seiner Ladung überprüfen. «Damit können wir etliche Fehler vermeiden», hat Hansruedi Pfister festgestellt. Alle wichtigen Auftragsinformationen müssen nur einmal erfasst werden und können vom System direkt auf die Mobiltelefone der Fahrer gesendet werden.
Erhält ein Fahrer einen Auftrag, so kann er den Eingang mit einem einzigen Klick bestätigen und sich die entsprechenden Sendungsdetails anzeigen lassen. Mit einem weiteren Klick auf die Abhol- oder Lieferadresse kann er den integrierten Tomtom-Navigator starten und sich von ihm ans Ziel leiten lassen. Der aktuelle Fahrzeugstandort und der Lieferstatus werden laufend via GPRS an die Disposition übermittelt. Damit wird die Kommunikation zwischen Disponent und Fahrer massiv vereinfacht: Das aufwändige Hinterhertelefonieren, um Ort und Ladezustand zu erfragen, entfällt.
Nach erfolgter Auftragsausführung läuft auch die Rechnungsstellung sowie die Zahlungsverbuchung über die Trapo-Transportlösung.

Bewährte Partner

Bei der Wahl des Mobiltelefonieanbieters hat Walter Rhyner ebenfalls auf Bewährtes zurückgegriffen. Dazu Hansruedi Pfister: «Wir haben bereits vor drei Jahren in Sachen Mobiltelefonie zu Orange gewechselt, weil uns das Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugt hat. Den Ausschlag, auch die mobile Auftragsentwicklung mit Orange zu realisieren, hat schlussendlich der zuverlässige Service mit einem persönlichen Ansprechpartner gegeben.»

Effizienzgewinn

Pfister beziffert den Effizienzgewinn durch die Dispositionslösung mit 15 bis 20 Prozent. Dazu kommen rund 50 000 eingesparte Fahrkilometer jährlich, die auf wesentlich weniger Fehlfahrten zurückzuführen sind. «Dies entspricht in etwa den Kosten, die ein Lastwagen pro Jahr verursacht», rechnet Pfister vor. Er erwartet die Amortisation der Investitionen schon während des ersten Betriebsjahres. Die laufenden Kosten beschränken sich aktuell auf die monatlichen Kommunikationskosten, die sich laut Pfister bei rund 30 Franken pro Fahrzeug eingependelt haben.

Ausbau ist denkbar

Hansruedi Pfister kann sich auch eine Weiterentwicklung des Systems vorstellen. Er überlegt, eine Extranetlösung an die Disposition anzubinden, um den Kunden die elektronische Auftragsaufgabe zu ermöglichen. Dies hätte den Vorteil, dass die Auftragsinformationen bereits korrekt erfasst sind und direkt ins System übernommen werden können. Pfister ist überzeugt, dass dies bei wiederkehrenden Aufträgen sinnvoll sein könnte. «Aber bei dringenden Einmalaufträgen bin ich noch skeptisch, denn der schnellste Weg einen Auftrag zu platzieren und direkt bestätigt zu erhalten, ist und bleibt das Telefon.»
Zur Firma

Walter Rhyner

Die Walter Rhyner AGist spezialisiert auf Transporte, die Flexibilität und kurze Vorlaufzeiten verlangen. Mit 50 Mitarbeitern in Zürich führt sie seit 1979 Sachentransporte in der Schweiz aus. Die rund 35 Fahr-zeuge der Walter Rhyner spulen jährlich an die zwei Millionen Kilometer ab. Im Weiteren ist das Unternehmen in der Zeitungsdistribution tätig und führt ein eigenes -Lager mit 3400 Palettenplätzen im Hochregallager sowie rund 1000 Quadratmeter Umschlaglager.
Claudia Bardola



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