08.01.2013, 11:40 Uhr

Empa leitet EU-Forschungsprojekt zu Billig-Solarzellen

Unter der Leitung der Empa ist das EU-Forschungsprojekt «TREASORES» gestartet worden. 14 Projektpartner erhalten in den nächsten drei Jahren gut neun Millionen Euro, um günstige Produktionstechnologien für grossflächige organische Elektronik zu entwickeln, etwa für Lichtpaneele und Solarzellen.
Die biegsamen Solarzellen sollen dereinst in Massen produziert werden
Zum Start des Projektes, das im 7. EU-Rahmenprogramm läuft, trafen sich bereits Ende 2012 37 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der 14 an TREASORES beteiligten Institutionen an der Empa in Dübendorf. Darunter befinden sich Hochschulen, Forschungsinstitute, multinationale Firmen, aber auch KMUs. Ihre Aufgabe wird es in den kommenden drei Jahren sein, Produktionstechnologien weiterzuentwickeln, mit denen sich grossflächige organische Elektronik wesentlich kostengünstiger herstellen lässt.

Photovoltaik-Paneele und organische Leuchtquellen werden nämlich bisher praktisch Stück für Stück produziert, zudem wird als Trägermaterial für die aktive organische Schicht meist noch Glas verwendet, was die Paneele starr, schwer und dadurch schlecht handhabbar macht. Dereinst sollen Photovoltaikelemente oder Leuchtelemente im so genannten «roll-to-roll»-Verfahren hergestellt werden. Dabei wird ein flexibles Trägermaterial aus billigem Kunststoff ab Rollen abgewickelt und praktisch «endlos» mit organischen aktiven Schichten auf Farbstoff? und Polymerbasis versehen. Die fertigen Bahnen können ebenfalls wieder aufgerollt werden.

Dieser Produktionsprozess luft heute bereits im Labor und im kleinen industriellen Massstab, ist jedoch noch einiges von der grossindustriellen Fertigung entfernt. Das hohe Produktionstempo und die im Vergleich zum heute üblichen Silizium billigen Ausgangsmaterialien werden es erlauben, wesentlich günstigere Photovoltaikelemente als bisher herzustellen.

Doch der Teufel steckt bekanntlich im Detail: Noch fehlen leitfähige, transparente und flexible Substrate, die mit dem «roll-to-roll»-Prozess kompatibel sind. Die heute verwendeten Polymerfolien werden unter hohem Energieaufwand mit leitfähigen Metalloxiden beschichtet. Diese leitfähige Schicht wird jedoch nach mehrmaliger Biegung brüchig.



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