14.10.2005, 08:19 Uhr

Doppelkerne für Einsteiger

Noch diesen Monat will IBM die Einstiegsmodelle ihrer Unix-Serverfamilie mit doppelkernigen Power-5+-Prozessoren aufrüsten.
IBMs mehrkernige Power-5+-Server verstehen sich auch als Kampfansage an Sun Microsystems und Hewlett-Packard.
Ab dem 14. Oktober sollen IBMs frische Power-5+-Server mit einer Taktrate von 1,9 GHz welweit ausgeliefert werden. Die System-P5+-Familie läuft sowohl unter Linux oder, öfter noch, unter IBMs eigenem Unix-Derivat AIX. Den Power-5-Prozessoren zur Seite stehen eine schnelle DDR2-Speicherschnittstelle (Double Data Rate 2). Gemeinsam lassen sie das A-rbeitstempo der Servermaschinen um 15 bis 20 Prozent steigen, während der Strom-verbrauch sogar sinke, versichert IBM.
So etwa das Modell P5-520, das zwei Prozessorkerne besitzt. Das Modell P5-550 ist mit zwei oder vier Kernen gerüstet. P5-550Q mit vier oder acht Kernen verpackt zudem zwei physische Prozessoren auf ein einziges Multichip-Modul. Das Modell P5-575+ schliesslich mit sechzehn Kernen wurde für Hochleistungsrechnen ausgelegt. Die Preise der Maschinen beginnen bei rund 5800 Dollar. Der achtkernige P5-550 etwa kostet an die 37500 Dollar. Die Schweizer Preise sind noch offen.
Power 5+ ist nach Suns Ultra-sparc IV+ die nächste Prozessorenfamilie, die im 90-Nanometer-Verfahren gefertigt wird. Als dritte im 90-Nanometer-Konkurrentenkarussell gilt Intel mit der «Montecito»-Variante ihres Itanium-Chips, die etwa Hewlett-Packard in ihre Unix-Server einbauen will.
Dank kleinerer Dimensionen lassen sich mehr Schaltkreise auf derselben Fläche unterbringen als bei der bisher gängigen 130-Nanometer-Fertigung. Zwischen den drei Konkurrenten gibt es allerdings einen wesentlichen Unterschied: Während Power 5+ und Ultrasparc IV+ «geschrumpfte» Versionen eines bisherigen Doppelkerndesigns sind, ist Montecito Intels erster Zweikerner überhaupt.
IBMs Unix-Server im Mid-range- und Highend-Bereich sollen 2006 mit Power 5+ aufgepeppt werden.



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