16.03.2006, 15:08 Uhr

Berner Event-Doppelpack

Im Schlepptau der Telematiktage zeigte sich zum ersten Mal die Business-Software-Messe Topsoft in Bern.
Walter Dettling von der FHNW ging am KMU-Forum der Telematiktage der Frage nach, welche Bedeutung heute die IT für Schweizer KMU hat.
Seit die Topsoft-Veranstalter Cyrill Schmid und Marcel Siegenthaler die auf KMU fokussierte ERP-Messe (Enterprise Resource Planning) aus der Fachhochschule Aargau (FHA) herausgelöst haben, fand sie nicht mehr alleine statt. In Zürich partnert sie mit der Sicherheitsmesse Security-Zone und in Bern hat sie sich nun an die Telematiktage gehängt. Bereits nach dem ersten Messetag hat sich Schmid über den Verlauf der Ausstellung zufrieden geäussert. Die Besucher kämen sowohl im Herbst als auch im Frühling an die Topsoft. Auch 60 bis 70 Prozent der rund 135 Aussteller hätten beide Termine in ihren Agenden. Deshalb wolle man an beiden Messedaten auch in Zukunft festhalten, meint Schmid.
Steve Brechbühl, Geschäftsführer der Reinacher Superoffice Team Brendel, lobte zwar die Qualität der Besucher, und auch Alain Haymoz von Leanux.ch war mit den Kundenkontakten zufrieden. Trotzdem müssen sich die Veranstalter etwas einfallen lassen, um die Aussteller mit mehr Besuchern bei Laune zu halten. Denn obwohl jeder Besucher elektronisch erfasst wurde, wollten die Veranstalter die genaue Zahl nicht bekannt geben. Als erstes sollen jetzt in Zürich und Bern verschiedene Schwerpunkte gebildet werden, erklärt Schmid. Im Herbst werde der Bereich «CRM für KMU» in den Vordergrund gerückt und im Frühjahr Dokumentenmanagement. Darüber hinaus wollen die Topsoft-Macher künftig mehr Aussteller aus dem Open-Source-Lager dabei haben.
Auskunftsfreudiger bezüglich des Besucherandrangs gaben sich die Veranstalter der Telematiktage: Sie zählten über 930 Teilnehmer - das sind immerhin etwa acht Prozent mehr als im Vorjahr. Mit gut 150 Personen war auch das KMU-Forum nicht schlecht besucht, das in dieser Form zum ersten Mal abgehalten wurde. Dort ging etwa Walter Dettling, seines Zeichens Direktionsmitglied der Hochschule für Wirtschaft der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW), der Frage nach, ob Schweizer KMU mit Hilfe der IT Wettbewerbsvorteile erzielen oder ihren IT-Einsatz mehr an operative Notwendigkeiten ausrichten. Dettling stellte eine Studie zu diesem Thema vor, die die FHNW kürzlich durchgeführt hat. Das Fazit: Die hiesigen KMU verfügen über eine recht aktuelle Ausstattung mit Informatikressourcen, die insbesondere für die Effizienzsteigerung und die Prozessoptimierung eingesetzt werden. Was die IT-Kosten betrifft, so liegen diese durchschnittlich zwischen 500 und 2000 Franken pro Jahr und Mitarbeiter. Die kleinen Firmen mit bis zu 50 Mitarbeitern geben jährlich bis zu 25000 Franken aus. Jene Betriebe mit bis zu 100 Angestellten werfen bereits zwischen 100 000 und 250000 Franken auf. Bei den Grösseren mit bis zu 250 Mitarbeitern liegen die jährliche IT-Kosten bei 250000 bis 500000 Franken.
Fredy Haag



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