03.07.2006, 11:04 Uhr
ATA-Speicher aus dem Ethernet
Das Netzspeicherprotokoll ATA over Ethernet (AoE) möchte sich als simple Alternative zu I-SCSI für Speicher im Netz etablieren.
Die Idee, den stetig steigenden Speicherhunger von Applikationen nicht mit teurem und knappem Plattenplatz auf den Servern, sondern mit dedizierten Speichereinheiten im Netzwerk zu befriedigen, wird in Rechenzentren schon lange umgesetzt. Via Netzwerkschnittstelle sind die abgelegten Daten dann allen Servern zugänglich. Vermarktet wird das Konzept unter dem Stichwort SAN (Storage Area Network) - und dieses könnte sich allmählich auch für kleinere Unternehmensanwender rechnen.
Bislang war I-SCSI meist das Protokoll, um den Zugriff in solchen Netzen via Fibre Channel, SCSI und IP zu realisieren. ATA over Ethernet (AoE) könnte sich als schlichtere Alternative etablieren. Symptomatisch hierfür: Die Spezifikationen von I-SCSI umfassen gut 250 Seiten, die von AoE nicht einmal 10.
Mit AoE erhalten Netzwerkadministratoren also ein Instrument zur Hand, das das Speichern im Netz auch für kleinere Unternehmen rentabel machen soll. Denn die SAN-Strukturen werden aus handelsüblichen, also billigen ATA-Standardfestplatten aufgebaut und via AoE und Ethernet-Verbindungen verwaltet. Bereits ist das Protokoll im Linux-Kernel integriert.
Inwiefern sich AoE von SCSI unterscheidet und für welche Einsatzzwecke es sich gut beziehungsweise weniger gut eignet, lesen Sie in der kommenden Computerworld-Ausgabe vom 7. Juli.
Catharina Bujnoch