27.10.2005, 17:41 Uhr

Afrika versinkt im Elektronik-Schrott

Viele Unternehmen und IT-Remarketing-Firmen aus den Vereinigten Staaten verschiffen ihre ausrangierte Computerhardware unter dem Deckmantel der Entwicklungshilfe nach Afrika.
Afrika: Müllhalde für E-Schrott.
Damit polieren sie einerseits ihr Image auf und sparen andererseits die hohen Entsorgungsgebühren.
Doch grösstenteils sind die Geräte, die in Afrika ankommen, funktionsuntüchtig, irreparabel und damit völlig unbrauchbar. Zu diesem Schluss kommt jetzt die US-amerikanische Umweltschutzorganisation Basel Action Network (BAN) in ihrem Report «The Digital Dump: Exporting Reuse and Abuse to Africa».
BAN belegt dies am Beispiel Nigerias: Am Hafen von Lagos kommen pro Monat rund 500 Container an, die mit mehr als 400000 gebrauchten Computern beladen sind. Der Löwenanteil davon ist aber Schrott, kritisiert BAN. Weil Nigeria über keine geeignete Aufbereitungsanlagen verfügt, landet der giftige E-Schrott schliesslich auf Müllkippen und verseucht dort das Grundwasser.
Die USA ist übrigens das einzige Land der industrialisierten Welt, das die Basler Konvention der UNO, mit der der Handel mit gefährlichem Abfall verhindert werden soll, nicht unterzeichnet hat.
Claudia Bardola



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