06.05.2010, 11:15 Uhr
Adobe soll Freehand freilassen
Apple haut wegen Flash auf Adobe ein. Jetzt wittern auch die Anwender des Grafik-Programms Freehand Morgenluft und wollen Adobe dazu zwingen, den Quelltext der Software zu veröffentlichen.
Seit fast einem Jahr kämpft eine mittlerweile über 5000 Anwender starke Gruppe gegen den Untergang des vektorbasierten Grafikprogramms Freehand, das seit 2005 im Besitz von Adobe ist und seither kein Update mehr erfahren hat. Stattdessen versucht Adobe die Anwender zum Umstieg auf Adobe Illustrator zu bewegen, das vor Kurzem mit CS5 eine weitere Überarbeitung erfahren hat.
Free Freehand, so der Name der Vereinigung, die vom Zuger Grafiker Thomas Thü Hürlimann initiiert wurde, hofft nun, dass der wachsende Kampf zwischen Apple und Adobe auch ihrem Anliegen nützt. Sie fordern von der Freehand-Besitzerin, dass sie entweder das Programm weiterentwickelt, es an eine Drittfirma verkauft oder den Quelltext veröffentlicht, so dass die Open-Source-Community die Software unter eigener Regie updaten kann.
Die Gruppe hat derweil nicht ausgeschlossen, auch legal gegen Adobe vorzugehen, um ihre Interessen durchzusetzen. "Firmen die Konkurrenz-Produkte aufkaufen und begraben, nur weil ihr eigenes Produkt nicht mithalten kann, fügen unserer Gesellschaft Schaden zu", argumentiert Free Freehand auf seiner Webseite.
Noch kämpft die Gruppe aber mit anderen Mitteln für ihr Anliegen. So läuft noch bis zum Wochende eine Postkartenaktion. Freehand-User sollen diese - natürlich mit Freehand gestalteten - Karten an Adobe schicken und ihre Forderungen vorzubringen.