31.03.2011, 09:02 Uhr

Tagessätze der IT-Berater weiter unter Druck

Seit dem wirtschaftlichen Abschwung haben sich die Honorare für externe IT-Mitarbeiter nicht erholt. Auch in Near- und Offshore-Regionen fallen die Preise seitdem, beobachtet Maturity.
Die Tagessätze externer IT-Mitarbeiter sind in der Wirtschaftskrise unter Druck geraten und haben sich seitdem nicht mehr erholt. Einer Analyse des Beratungsunternehmens Maturityzufolge zieht sich der Preisverfall durch alle Qualifikationsstufen. Die Abstufungen der Tagessätze sind laut Managing Consultant Karsten Tampier in den meisten Outsourcing-Verträgen mehrstufig eingeteilt.
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Gemäss den Erhebungen von Maturity lagen Anfang Jahr die durchschnittlichen Tagessätze im deutschsprachigen Raum zwischen umgerechnet 580 Franken für Stufe eins und 1800 Franken für die fünfte Stufe. Bei hochqualifizierten IT-Architekten, Sicherheitsexperten und Strategie-Consultants könne der Tagessatz fallweise auch 2500 Franken überschreiten. «Seit 2009 sind die mittleren Tagessätze für Onsite-Leistungen um rund zehn Prozent gefallen», relativiert allerdings Tampier. Nächste Seite: «Sparen durch Outsourcing in den Osten»
Bis zu 60 Prozent günstiger als in Westeuropa seien gut ausgebildete IT-Fachkräfte in Nearshore-Ländern wie dem Baltikum, in Polen, Russland, Tschechien und Ungarn. Diese Regionen böten sich für Dienstleistungen an, die in der gleichen Zeitzone erbracht werden müssen. Tampier nennt die durchgängige Systemüberwachung und das Applikations-Management als Beispiele. Darüber hinaus gäbe es Einsparpotential bei der Anwendungsentwicklung, denn Programmierleistungen werden im Nearshore-Bereich zu Tagessätzen zwischen 250 und 400 Franken angeboten. Noch tiefer sind die Kosten an Offshore-Standorten wie China und Indien, ermittelte Maturity. Hier liege das Preisspektrum von Test- und Implementierungsarbeiten, dem Support sowie dem IT-Engineering zwischen 150 und 400 Franken pro Tag. Die Länder in Fernost eigneten sich laut Tampier insbesondere für das Auslagern von Geschäftsprozessen wie zum Beispiel des Personal-Managements und des Rechnungswesens.

Ende des Preisverfalls in Sicht

Über alle Regionen und Qualifikationsstufen hinweg ist die Spanne der Tagessätze seit dem wirtschaftlichen Abschwung vor zwei Jahren kleiner geworden, heisst es in der Analyse weiter. Allerdings deutet sich allmählich eine Kehrtwende an. «An den Vertragsabschlüsse der vergangenen Monate ist zu erkennen, dass sich die Tagessätze der heimischen IT-Experten auf dem aktuellen Niveau stabilisieren werden», berichtet Tampier aus der Praxis. Dagegen sei in den Nearshore- und Offshore-Regionen mittelfristig mit einem leichten Anstieg der Tagessätze zu rechnen.



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