29.04.2009, 10:06 Uhr
Micronas leidet unter der Krise
Der Schweizer Chip-Produzent Micronas erwirtschaftete im ersten Quartal 2009 einen Verlust von über 150 Millionen Franken. Eigenen Angaben zufolge leidet der Halbleiterhersteller unter den Folgen der Wirtschaftskrise und den damit verbundenen Absatzeinbrüchen im Automobilsektor.

Micronas-Chef Wolfgang Kalsbach
Gegenüber dem Schlussquartal 2008 ist der Umsatz von Micronas in den ersten drei Monaten 2009 um 34,3 Prozent auf 80,4 Millionen Franken gesunken. Die im Februar bekannt gegebene Restrukturierung belastet das Ergebnis mit 129,5 Millionen Franken, heisst es (siehe hierzu auch: "Micronas streicht Stellen"). Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum ist der Verlust im ersten Quartal 2009 um 148,4 Millionen Franken auf 156,1 Millionen Franken gestiegen.
Automobilkrise hinterlässt Spuren
Der Bereich Automotive sei im ersten diesjährigen Quartal stark von der Automobilkrise betroffen gewesen, erklärt Micronas. Dementsprechend ist der Umsatz um 16,2 Prozent auf 35,7 Millionen Franken eingebrochen. Der Betriebsgewinn schrumpfte von 10,7 Millionen Franken im letzten Quartal 2008 auf 300'000 Franken.
Umsatzeinbruch über 40 Prozent
Im Consumer-Bereich ist der Umsatz gegenüber dem Vorjahrquartal um 43,9 Prozent auf 44,7 Millionen Franken zurückgegangen. Der US-Mitbewerber Trident Microsystems wird von Micronas die FRC- (Frame Rate Converter), Demulator- und Audio-Produktlinie übernehmen. Der geplante Verkauf soll bis zum 30. Juni 2009 abgeschlossen werden. Rund 100 Mitarbeiter ausserhalb und 80 Angestellte innerhalb Deutschlands würden damit ihre Arbeitsstelle behalten.
Kurzarbeit für 750 Angestellte
Wie Micronas mitteilt, ist die Auslastung in der Produktion in Freiburg im Breisgau im ersten Quartal auf rund 50 Prozent gefallen. Um einer Erhöhung der Lagerbestände vorzubeugen wurde im Februar die Produktion während 16 Tagen eingestellt, heisst es. Zusätzlich sei am Standort Freiburg ab Mitte April für rund 750 Mitarbeiter auf unbestimmte Zeit Kurzarbeit eingeführt worden.
Harald Schodl