Armee überschreitet Informatikbudget um 100 Millionen Franken

«Fitania» dürfte Kosten weiter hochtreiben

Mit dem Schlüsselprojekt «Fitania» (Führungsinfrastruktur, Informationstechnologie und Anbindung an die Netzinfrastruktur der Armee) will das VBS die Armee digital fit machen für die kommenden Herausforderungen. Es besteht aus drei verschiedenen Projekten. Für insgesamt 3,3 Milliarden Franken will das VBS ein fixes Glasfaserkabelnetz und Richtfunkverbindungen bauen, drei Rechenzentren schaffen sowie eine Telekommunikationsplattform für mobile und teilmobile Daten- und Sprachübertragung einrichten.
Laut Hofer sind diese seit Jahren laufenden Arbeiten ein wesentlicher Grund für die derzeitige finanzielle Schieflage. Die chronische Überlastung im Informatikbereich dürfte gemäss Armee-internen Berechnungen dazu führen, dass die Kosten in den kommenden Jahren auf über 600 Millionen Franken pro Jahr ansteigen könnten. 
Süssli - selbst Informatiker - hat deshalb laut Hofer eine IT-Gesamtplanung für den gesamten Verteidigungsbereich aufgegleist. Das Instrument soll die Früherkennung von allfälligen Personal- und Finanzengpässen verbessern. 

Angepasste Armeebotschaft ab 2024

VBS-Chefin Viola Amherd wiederum hatte im Juni neue Abläufe vorgelegt, welche die Beschaffungen «vor allem mit Blick auf Zeit, Qualität und Kosten effizienter gestalten lassen». Namentlich sollen mit ihnen Beschaffungszyklen verkürzt werden. 
Das Parlament erhält demnach 2024 erstmals eine neue Art von Armeebotschaft pro Legislatur. Diese beschreibt mit einem Zeithorizont von zwölf Jahren die erforderlichen militärischen Fähigkeiten und führt die Investitionsausgaben auf. 
Zudem enthält diese neue Armeebotschaft den Zahlungsrahmen der Armee für die neue Legislaturperiode. Die Verpflichtungskredite für das Armeematerial werden neu für vier Jahre statt nur für ein Jahr beantragt. Dabei handelt es sich um Kosten für Projekte, Erneuerung von Betriebsmitteln und Munition.



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