13.10.2010, 17:35 Uhr

Demokratie 2.0 in St. Gallen

St. Gallen lanciert eine Web-2.0-Plattform, mit der sich Bürger aktiv am Stadtgeschehen beteiligen können. Diverse interessante Features sollen möglichst viele St. Galler zur Teilnahme bewegen.
Die St. Galler Web-2.0-Plattform soll zum "digitalen Stadtgedächtnis" werden
St. Gallen startet mit der Plattform Mysg.ch ins Web 2.0. Der Ostschweizer Stadt können Anwender können damit Feedback geben. So bietet die Website unter anderem ein Diskussionsforum. Dieses wird momentan allerdings noch nicht allzu häufig benutzt: So finden sich derzeit (Stand: 13. Oktober 2010, 17:04 Uhr) erst magere vier Themen im Mysg-Forum.
Anwender können auf Mysg.ch aber nicht nur ihre Meinung kundtun, sondern auch Fotos und Videos hochladen. Die Betreiber der Plattform sprechen in diesem Zusammenhang sogar von einem «digitalen Stadtgedächtnis». Interessant ist die Ostschweizer Flickr-Variante jedenfalls allemal, unterstützt sie immerhin auch Features wie Geotagging. Ferner lassen sich Informationen über Anlässe in Form eines Eventkalenders erfassen und abrufen. Dieser ist in mehrere Rubriken wie beispielsweise Kino/Film oder Wirtschaft/Bildung gegliedert.
Ostschweizer Jugend als Ideengeber
Generell hat sich St. Gallen bei seiner Web-2.0-Plattform sichtlich von den Bedürfnissen junger Menschen und ihrem Faible für Social Networks inspirieren lassen. Hans Vetsch, Informatikchef der Stadt St. Gallen, meint: «Soziale Netze und Plattformen wie Facebook oder Twitter prägen die Kommunikation Jugendlicher stark.» Vor diesem Hintergrund hätte man Mysg.ch in enger Zusammenarbeit mit jungen St. Gallern entwickelt. Vetsch ist überzeugt, dass neue Medien die Erwartungen an die Verwaltung nachhaltig ändern. Bürger würden beispielsweise vermehrt erwarten, dass Dienstleistungen an sieben Tagen pro Woche rund um die Uhr online zur Verfügung stehen, sagt der Informatikchef.
Um sich aktiv bei der St. Galler Plattform zu beteiligen, ist eine Registrierung notwendig. Die kann man übrigens auch gleich, ganz im Sinn von Web 2.0, mit einem bestehenden Facebook-Account durchführen. Wie die Informatikdienste St. Gallen gegenüber Computerworld erklären, will man nach sechs bis acht Monaten über den Weiterbetrieb der Plattform entscheiden.
Harald Schodl



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