20.11.2006, 09:34 Uhr
Yahoo mit Führungsproblemen
Die schlechten Zahlen, die Yahoo Mitte Oktober präsentieren musste, haben die Portalbetreiberin verunsichert. Ein internes Papier schlägt nun Restrukturierungsmassnahmen vor.
Trotz eines Umsatzanstiegs um 19 Prozent auf 1,6 Milliarden Dollar hat Yahoo im dritten Quartal nur noch 158,5 Millionen Dollar Gewinn gemacht. Das sind 37,5 Prozent weniger im Gegensatz zum Vorjahreszeitraum. Laut Yahoo seien dafür unter anderem das schwache Geschäft mit Online-Werbung, besonders in der Auto- und Finanzdienstleistungsbranche, verantwortlich gewesen. Laut Analysten sei Yahoos Hauptproblem, dass die Firma nicht gut genug darin sei, aus den zahlreichen Suchanfragen ausreichend Profit zu generieren. So soll eine Suchanfrage bei Yahoo rund vier Cent Gewinn bringen, während Google pro Suchanfrage rund 11 Cent verdient. Yahoos Management hoft nun auf ein Technik-Upgrade ihrer Suchmaschine.
Derweil veröffentlichte das Wall Street Journal ein internes Paper des Unternehmens, in welchem sich Yahoo-Manager Brad Garlinghouse äusserst negativ über die Struktur der Portalbetreiberin äussert. Die verschiedenen Abteilungen seien mit unproduktiven Auseinandersetzungen beschäftigt. Die Ursache dafür liege unter anderem im Fehlen eines klaren Führungskonzepts sowie eines deutlich definierten Unternehmensziels. Garlinghouse schlägt deshalb einen Personalabbau von 15 bis 20 Prozent sowie weitere Restrukturierungsmassnahmen vor.
David Witassek