21.12.2010, 10:32 Uhr

Vier Hightech-Manager verhaftet

Vier Manager von öffentlich gehandelten Hightech-Unternehmen, darunter Dell und AMD, sind verhaftet worden. Ihnen wird der Handel mit Insider-Informationen zur Last gelegt.
Laut Anklageschrift haben die vier Verhafteten hohe Beraterhonorare bezogen für Informationen, die sie zuvor der kalifornischen Firma Primary Global verkauft hatten. Das Beratungsunternehmen rekrutiert Experten aus der IT-Industrie, die über Branchentrends Auskunft geben. Diese Infos werden sodann an die Finanzindustrie weiter verkauft. Nach Angaben des US-Justizminsteriums ging James Fleishman von Primary Global, der sich ebenfalls vor dem Kadi verantworten muss, zu weit und verkaufte Insider-Informationen an Hedge-Fonds.
Neben Fleishman stehen auch vier Manager aus der Industrie vor Gericht. "Die Informationen der vier 'Berater' sprengen den Rahmen dessen, was gemeinhin als legitime Marktforschung betrachtet werden kann", heisst es in einem Statement der US-Bundespolizei FBI (Federal Bureau of Investigation) hierzu.
Zumindest einer der Angeklagten, Daniel Devore, hat sich bereits für schuldig bekannt und zugegeben, seinen Arbeitgeber Dell betrogen und dafür von Primary Global 145'750 Dollar erhalten zu haben. Daneben soll der Dell-Manager, der unterdessen laut Auskunft der Pressestelle der Texaner nicht mehr bei dem Computer-Hersteller beschäftigt ist, Insider-Informationen zu Zuliefer-Firmen verkauft haben. Betroffen sind hier unter anderen die Harddisk-Produzenten Western Digital und Seagate.
Neben Devore wurde auch Mark Longoria, der für den Prozessorhersteller Advanced Micro Devices (AMD) tätig war, der Flextronics-International-Manager Walter Shimoon und Manosha Karunatilaka von der Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC) festgenommen. Longoria von AMD hat laut Klägerin in zwei Jahren 200'000 Dollar von Primary Global für seine Dienste erhalten.



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