01.12.2005, 19:26 Uhr

Tuningmethoden fürs WAN

Die Zentralisierung der Informatik führt zur chronischen Verstopfung der Weitverkehrsnetze. WAN-Beschleuniger versprechen Abhilfe.

Optionen zur WAN-Optimierung

Geräte, die am Weitverkehrsnetz (WAN) schrauben, bedienen sich dabei verschiedener Methoden. Meist ist eine Kombination der Massnahmen angesagt.
Wenn sich Anwender über langsame WAN-Verbindungen (Wide Area Network) beschweren, lautet oft bis anhin das Rezept, einfach eine noch fettere Datenleitung anzumieten - zur Freude der Anbieter wie etwa hierzulande Swisscom.
Doch es gibt auch andere Lösungsansätze für chronisch verstopfte Weitverkehrsnetze. Sogenannte WAN-Beschleuniger und -Optimierer stossen bei Geschäftsanwendern auf immer stärkeres Interesse. Der Trend zu zentralisierten Server-Farmen heizt den Markt für die Netzwerkturbos weiter an.
Fast so überfüllt wie die Datenleitungen ist derzeit auch das Feld der Hersteller, die mit Beschleunigern aller nur erdenklicher Couleur aufwarten. Zu nennen sind etwa Availl, Brocade und Cisco. Sie offerieren Produkte, die nur einer bestimmten Art von WAN-Verkehr Beine machen, sogenannten Wafs (Wide-Area File Services). Allerdings gehören diese Ferndateidienste zu den häufigsten Anwendungen bei zentralen Fileservern.

Tuningmethoden fürs WAN

Neben den Wafs-Spezialisten tummelt sich eine ganze Reihe von Anbietern, die der Meinung sind, dass auch andere Verkehrsarten eine Beschleunigung im WAN verdient haben. Zu diesen zählen Array Networks, Converged Access, Expand, Juniper, Orbital Data, Packeteer, Riverbed Technology, Silver Peak Systems und Swan Labs, um nur die wichtigsten zu nennen.
Das Feld der WAN-Tuner ist unter anderem deshalb so bevölkert, weil die Anbieter die berechtigte Hoffnung hegen, sich einen Teil der gut fünf Milliarden Dollar zu sichern, die Firmen heuer für den Ausbau der Infrastruktur ihrer Aussenstellen ausgeben werden, wie Cindy Borovick, Analystin im Bereich Rechenzentren-Netzwerke der Marktforschungsfirma IDC zu bedenken gibt. Dieser Batzen werde nächstes Jahr noch grösser sein, prophezeit die Augurin. Doch die Investitionen würden sich auszahlen, verspricht Borovick. Denn mit schnellen Leitungen könne die Produktivität der Endanwender gesteigert werden. Ja, ohne Beschleuniger könne es dazu kommen, dass Benutzer gar auf den Gebrauch bestimmter Applikationen verzichteten, wenn ihnen deren Antwortzeiten zu lange vorkämen.
So verschieden die Produkte der Hersteller sind, etwas ist ihnen gemein: die Geräte werden meist paarweise an den jeweiligen Enden des WANs installiert. Zudem ändern sie meist die Priorität und die Beschaffenheit des Netzwerkverkehrs, um diesen effizienter durch die Datenleitungen zu schleusen.
Zu den Tuning-Methoden gehören unter anderen Datenkompression, Zwischenspeicherung (Caching), Priorisierung, Applikationsverbesserung und TCP-Beschleunigung (vergleiche Tabelle). Nicht jeder Hersteller verwendet den selben Mix dieser Methoden. Dadurch kann es beim Einsatz der WAN-Turbos je nach Umgebung zu unterschiedlichen Resultaten kommen.
Fredy Haag



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