19.07.2006, 10:55 Uhr

T-Systems pusht BPO

Auch die ICT-Providerin T-Systems hat im letzten Jahr schrumpfende Margen hinnehmen müssen. Mit BPO soll wieder verdient werden.
Mit der Konzentration auf lokalspezifische, einzelne Geschäftsprozesse will Markus Laesser T-Systems als BPO-Anbieterin attraktiv machen.
Trotz wachsendem Auftragseingang schrumpfen die Margen im Geschäft mit der IT-Auslagerung. Auch T-Systems, die Outsourcing-Tochter der Deutschen Telekom, musste im letzten Geschäftsjahr Umsatzeinbussen hinnehmen.
Um der absehbaren Entwicklung zu begegnen, ist T-Systems im letzten Jahr auf den wachsenden Markt für Business Process Outsourcing (BPO) aufgesprungen. Laut Markus Laesser, dem in Zürich domizilierten Chef des Sektors Schweiz, Österreich, Osteuropa und Asien, will T-Systems, wie bereits beim bisherigen Infrastruktur- oder Applikations-Outsourcing, vom eigenen Knowhow profitieren. Denn bisher haben bei T-Systems 4500 Mitarbeiter bereits etwa 1,2 Milliarden Franken mit BPO im Konzern erwirtschaftet und zudem rund 450 Millionen Franken mit externen BPO-Kunden. Ihren Anteil will T-Systems jetzt ausbauen. Damit steht Laesser vor der Aufgabe, T-Systems neben namhaften Anbieterinnen wie IBM, EDS und Accenture positionieren zu müssen.
Laesser sieht seine Vorteile in der Definition klarer BPO-Strukturen und begrenzter Services. Adressiert werden «horizontale und vertikale» Dienste mit grossen Volumen in sechs Segmenten: Dokumenten- und Personalmanagement, Abrechnungs- und Inkassodienste sowie Buchhaltung und Wertschriftenverarbeitung. Auf diese Weise, so Laesser, könne man sich an die jeweiligen lokale Gegebenheiten präzise anpassen. So konzentriere sich T-Systems in der Schweiz auf die Bereiche Dokumenten- und Personalmanagement sowie Wertschriftenabrechnung und Billing. Fürs Dokumentenmanagement können man beispielsweise auf zwei eigene Druckzentren in Zollikofen und Chur zurückgreifen, erläutert Laesser. Das Personalmanagement von T-Systems werde auf SAP-Basis abgewickelt und zudem werde man für Telekomfirmen, die Medienbranche und Gas-, Wasser- und Stromunternehmen Abrechnungsprozesse übernehmen können.
Für Laesser bleibt viel zu tun, denn konkrete Projekte existieren zur Zeit erst im Bereich Druck, Versand und Datenaufbereitung.
Volker Richert



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