14.09.2004, 00:00 Uhr

Swisscoms jungfräulicher Einzug in die Medienbranche

Das rund 90 Millionen Franken teure Outsourcing-Geschäft mit Tamedia, das in den letzten Wochen viel zu reden gab, ist nun an Swisscom-IT-Services gegangen. Leer ist T-Systems ausgegangen, die bereits im Mai glaubte, das Projekt gewonnen zu haben. Swisscom-IT-Services konnte das Geschäft über den Preis gewinnen, Medienerfahrung bringt die Swisscom-Tochter im Gegensatz zu T-System keine mit und auch bei den Arbeitsplatzgarantien wurde gespart.
In die Diskussion geriet das Outsourcing-Projekt von Tamedia, weil durch die Due-Diligence-Prüfung von T-Systems zusätzliche Kosten aufgedeckt wurden, die T-Systems mit ihrem ersten Angebot nicht abdecken konnte. T-Systems schliesst nur profitable Geschäfte ab
, erläuterte deren Pressesprecher Daniel Hinz die Situation. Tamedia nutzte die Gelegenheit und ermöglichte Swisscom-IT-Services eine weitere Due-Diligence-Prüfung. Dass Swisscoms Pressechef Sepp Huber zu diesem Zeitpunkt bereits den Preis des ersten Angebots von Swisscom-IT-Services betonte, liess Branchenkenner nur den Kopf schütteln.
Ohne Erfahrung im Medienbereich, allein über den Preis dieses Projekt zu gewinnen, rieche erheblich nach Absprache, wie Insider meinen. Auch dass die 50 IT-Mitarbeiter von Tamedia sich beim neuen Brötchengeber angeblich mit einer Arbeitsplatzgarantie von nur zwei Jahren zufrieden geben müssen, T-Systems hatte noch eine fünf Jahresgarantie angeboten, wird von gut unterrichteter Stelle als zumindest merkwürdig
kommentiert. Bei T-Systems gibt's dazu keine Kommentare. Stattdessen verweisen die Verantwortlichen darauf, dass man nur gewinnbringend arbeiten könne. Was die inseratenstarke Swisscom zu den Vorwürfen sagt, lesen sie am Freitag in der Computerworld.



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