12.02.2014, 17:50 Uhr

Swisscom denkt über Entlassungen nach

Also doch: obwohl Swisscom immer versicherte, die Zusammenlegung der Grosskundensparte mit Swisscom IT Services werde keinen Stellenabbau mit sich bringen, nun die Hiobsbotschaft für einige Angestellte. Bis zu 250 könnten bis Ende Jahr ihren Job verlieren.
Noch im Januar sagte Andreas König, Leiter Geschäftsbereich Grossunternehmen, dass keine Stellen aufgrund der Zusammenlegung zweier Einheiten wegfallen würden. Das mag stimmen, Leute werden trotzdem auf die Strasse gestellt
Swisscom führt per 1. Mrz Swisscom IT Services und die Swisscom Grosskundensparte zusammen. Chef der neuen Abteilung und damit von rund 4500 Angestellten ist Andreas König. Noch im Januar sagte er uns in einem Interview, dass «die Swisscom nicht plane, aufgrund der Zusammenlegung Leute zu entlassen». Genau das Gegenteil behauptet heute die Handelszeitung. 31 Millionen Franken an Rückstellungen hat Swisscom gemss Jahresbericht gebildet, gedacht für den Stellenabbau. «Dies ist vor allem die Folge der im November 2013 kommunizierten Neuorganisation der Bereiche Grossunternehmen Swisscom Schweiz und Swisscom IT Services, die ab 1. Januar 2014 im neuen Geschäftsbereich Grossunternehmen zusammengeführt werden», heisst es im Jahresbericht dazu.

250 Stellen betroffen?

Die «Handelszeitung» hat sich darüber mit Giorgio Pardini, Telekom-Sektorleiter bei der Gewerkschaft Syndicom, unterhalten, der über die Restrukturierung informiert sein soll. «Die budgetierten Planzahlen der Swisscom könnten etwa in der Grössenordnung von 250 Stellen liegen, die von einem Abbau betroffen wären», sagt Pardini. Vor zwei Jahren baute Swisscom 400 Stellen ab und stellte dafür 50 Millionen Franken zurück. Die Zahl wollte Swisscom-Sprecher Carsten Roetz auf Anfrage nicht bestätigen, bestätigte dafür, dass es zu Doppelspurigkeiten kommen könne. Im Interview mit der Computerworld zeigte sich Andreas König noch überzeugt, «Überlappungen vermeiden zu können».

Lohnerhöhung für Mitarbeiter

Ein Sozialplan für die wegfallenden Stellen liege noch nicht vor, sagte Roetz. Dafür gab er bekannt, dass der Stellenbestand stabil bleiben soll, also in gleichem Masse Stellen aufgebaut werden sollen. Besonders im Grosskundengeschäft, wo man mit weiterem Wachstum rechnet. In diesem Punkt hat sich Andreas König letzten Monat nicht geirrt, auch er ging von Wachstum aus. Daneben gab Swisscom bekannt, sich mit den Sozialpartnern auf neue Löhne bis 2015 geeinigt zu haben. Die Lohnsumme soll 2014 um 1,2 Prozent und 2015 um 1,8 Prozent erhöht werden. Der Lohnbeschluss soll für alle 13 700 Mitarbeiter gelten.



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