24.07.2006, 10:04 Uhr
Sun probierts wieder mit Blades
Nach einem ersten erfolglosen Vorpreschen in Sachen Bladeserver vor zwei Jahren wagt Sun jetzt einen erneuten Versuch.
Sun-CEO Jonathan Schwartz präsentierte kürzlich in San Fransisco die jüngsten Pizzaschachtel-Server der Herstellerin.
In drei Jahren wird jeder vierte ausgelieferte Server ein Blade sein - dies glaubt die Marktforscherin IDC. 2009 sollen die Hersteller denn auch bereits ein jährliches Volumen von 8,8 Milliarden Dollar mit dem Verkauf ihrer heissen Klingen generieren, prognostizieren die Analysten.
An diesem wachstumsträchtigen Segment will sich auch Sun Microsystems ihren Anteil sichern: Nachdem sie bereits 2003 einen Vorstoss in den von IBM und Hewlett-Packard dominierten Blade-Markt unternommen hat und damit scheiterte, wagt sie jetzt einen erneuten Anlauf. Mit dem soeben vorgestellten Sun Blade 8000 adressieren die Sonnenkönige in erster Linie Rechenzentren. Das modular aufgebaute System basiert auf der vom abtrünnig gewordenen und inzwischen wieder heimgekehrten Firmengründer Andreas von Bechtolsheim entwickelten x64-Multiplattform-Serverarchitektur. Das Chassis nimmt bis zu zehn Vierwege-Einschübe vom Typ X8400, bestückt mit Zweikern-Opterons von AMD, sowie sechs voll redundante Netzteile auf. Auf jedem Blade hocken zwei Hot-Swap-Platten für Betriebssystem-Images sowie ein Onboard-Raid-Controller. Pro CPU-Socken können bis zu 16 GByte an DDR1-Speicher eingebaut werden, also maximal 64 GByte pro Klinge. Als Betriebssystem können neben Solaris 10 auch Red Hat Enterprise Linux, Suse Linux Enterprise Server sowie Windows Server 2003 gefahren werden. Das System kommt mit 20 Prozent weniger Strom und der Hälfte des Platzes von marktüblichen Rackmount-Servern aus, klotzt Sun.
Das Chassis des Sun Blade 8000 schlägt mit umgerechnet rund 6200 Franken zu Buche. Pro X8400-Einschub mit vier zweikernigen Opterons und acht GByte an Hauptspeicher werden rund 18200 Franken fällig.
Claudia Bardola