UPDATE
20.06.2006, 10:55 Uhr
Siemens - Ausverkauf geht weiter
Siemens will nicht nur einen grossen Teil ihrer kriselnden Telekommunikations-Sparte Com mit Nokia zusammenlegen. Sie will auch einen Grossteil ihrer Enterprise-Unit loswerden.

Beide Seiten sollen sich bereits auf das Geschäft im Wert von rund 25 Milliarden Euro geeinigt haben. In Finnland soll ein Gemeinschaftsunternehmen namens Nokia-Siemens-Networks mit je 50 Prozent Beteiligung gebildet werden. Nokia und Siemens sind in den vergangenen Jahren verstärkt unter Druck günstig produzierender asiatischer Wettbewerber geraten. Mit dieser Fusion hofft man, besser gegen die Bedrohung aus dem Osten ankämpfen und mehr Wireline-und Wireless-Produkte anbieten zu können. Gemäss dem Analysten Lars Godell sollte sich die neue Firma aber eher auf Innovationen konzentrieren als auf Konkurrenzfähigkeit durch Wachstum setzen. Die beiden Unternehmen schätzen, dass die Kostensynergien bis 2010 jährlich 1,5 Milliarden Euro betragen. Doch diese Zusammenlegung bedeutet auch, dass in den kommenden vier Jahren rund 6000 bis 7500 Stellen gestrichen werden sollen. CEO der Nokia-Siemens-Networks wird Simon Beresford-Wylie, Chairman Olli-Pekka Kallasvuo. Nebst dem Deal mit Nokia versuche Siemens, gemäss eigenen Firmenangaben, einen Grossteil ihrer Enterprise-Unit loszuwerden. Potenzielle Käufer wurden aber keine genannt.
Alina Huber