Intel 04.03.2011, 16:45 Uhr

Sandybridge auf Promotion-Tour

Revival für Sandybridge: Nach dem Fehlerdebakel der letzten Wochen demonstrierte Intel auf der CeBIT eindrücklich, was sein Parade-Prozessor alles kann.
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"Fasten your seat belts and enjoy the show" hiess es auf der CeBIT-Keynote von Intels Shmuel "Mooly" Eden, dem Intel-VP, der immer mit einer Mütze auftritt. Und er hatte nicht zu viel versprochen, zunächst aber ging es um Grundsätzliches. 247 Milliarden E-Mails gehen pro Tag um die Welt, und darunter sind 8 von 10 Mails Spam. Ziemlich nervige und erschreckende Zahlen, in der Tat, aber darum ging es gar nicht. Wir kommunizieren nämlich nicht mehr per textlastiger Mail, sondern mit Bildern und Videos, schob Eden voller Überzeugung nach.

Nicht schlimm: 80 Prozent Spam

Deshalb sind 80 Prozent Spam auch überhaupt nicht schlimm, kein Grund zu verzweifeln, könnte man ergänzen. Denn ein Bild sagt sowieso mehr als 1000 E-Mails: 2,5 Milliarden Fotos würden allein auf Facebook jeden Monat hochgeladen, und YouTube wird jeden Tag um 2 Milliarden Videos reicher, oder bilderlastiger. Da wagte niemand zu widersprechen, schon gar nicht Intels "Mooly" Eden. Und nun zur Gretchenfrage: Welcher Prozessor ist am Besten in der Lage, diese Bilder- und Videoflut zu kanalisieren?? Natürlich Intels in 32-Nanometer-Technologie gefertigter Sandybridge mit 1,16 Milliarden Transistoren. Zum Vergleich: Das menschliche Gehirn enthält im Durchschnitt 100 Milliarden Neuronen, so eine Art elektro-organischer Transistor, der dem menschlichen Denken auf die Sprünge hilft, oder auch nicht, falls ein neuronaler Unterstützungschip mal wieder muckt. Ein wenig Promotion und Live-Demo hatte Intels Sandybridge nach dem Fehlerdebakel der letzten Wochen aber auch nötig. Auf der CeBIT liess der Chipriese nun erneut Sandybridge gegen ältere Prozessorversionen antreten (Cinebench 11.5), scheinbar um zu beweisen: Er funktioniert doch, und zwar ziemlich schnell.

Synchronisierter Live-Avatar

Aber lassen wir Sandybridge einmal beiseite. Spannend wird es immer, wenn Intel einen Blick in die Kristallkugel riskiert. Eden präsentierte also Intels Wireless Display (WiDi), eine Bilder- und Video-Datenbank, die Daten so ähnlich wie das menschliche Gehirn assoziiert. Denn nicht der Mensch solle sich an die Maschine anpassen, sondern die Maschine an den Menschen, betonte Eden völlig korrekt. Für einen ehemaligen Chip-Entwicklungsingenieur wohl trotzdem ein weitreichendes Zugeständnis. Intels Videospeicher ist per Finger-Touch bedienbar und speichert die Bilderflut intuitiv nach Datum, Gesichtern und Lokation ab. Neuheit Nummer zwei steuerte das Ressort "Erweiterte Virtuelle Realität" bei: ein Live-Avatar, der in Echtzeit mit der Gesichtsmimik seines menschlichen Eigentümers synchronisiert. Die Grenze zwischen Mensch und Maschine verschwimmt spielerisch. Warten wir's ab, ob uns das wirklich weiterhilft.



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