14.10.2008, 15:16 Uhr

Das Matterhorn liefert Online-Daten

Ein Team von Mitgliedern mehrerer Schweizer Hochschulen erforscht derzeit die Auswirkungen der Klimaerwärmung am Matterhorn. Mit Sensoren, Kleinstcomputern und Funkstationen werden laufend Daten vom Hörnligrat geliefert. Diese sollen den Forschern helfen, das Wesen des Permafrosts zu verstehen.
Die Mini-Messstationen von PermaSense am Matterhorn sind gut gegen die Unbill der Natur - Steinschlag und Temperaturen bis -40° C - geschützt.
Der Hitzesommer 2003 brachte es an den Tag: Die Klimaerwärmung beeinflusst auch die Permafrost-Gebiete in den Alpen. So stürzten damals am berühmten Hörnligrat des Matterhorns grosse Felsmassen in die Tiefe. Von Permafrost spricht man, wenn mindestens während zwei Jahren die Temperatur im Boden nicht über Null Grad Celsius steigt.
Ein Team von Forschern der ETH Zürich und ETH Lausanne sowie der Universitäten Basel und Zürich wollen nun im Rahmen des Gemeinschaftsprojekts PermaSense das Gebaren des Permafrosts im Hochgebirge genauer unter die Lupe nehmen. Aus diesem Grund haben sie diesen Sommer zahlreiche Sensoren am Hörnligrat angebracht. Diese messen den Eis- und Wasserdruck sowie die Temperatur sowohl im Fels als auch in den Klüften. Ihre Daten liefern sie laufend an sogenannte Sensorknoten. Das sind an der Felswand angebrachte Kleinstcomputer. Die Streichholzschachtel grossen Geräte haben eine Speicherkapazität von einem GByte und eine spezielle Batterie, die drei Jahre lang Strom liefert. Die Knoten füttern wiederum eine zentrale Basisstation, die die Daten über das Handynetz ins Internet einspeist. Dort können die Wissenschaftler dann das Geschehen am Berg verfolgen.
Erste Aussagen über die Permafrost-Situation am Matterhorn erhoffen sich die Forscher im nächsten Jahr machen zu können.



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