«Digitale Verwaltung 2018-2023» 17.05.2018, 12:05 Uhr

Kanton Zürich lanciert Digitalisierungsstrategie und ernennt neuen CIO

Mit der Strategie «Digitale Verwaltung 2018-2023» will der Kanton Zürich seine Verwaltungsabteilungen digital weiterentwickeln. Unterstützt wird dies vom neu gegründeten Amt für Informatik. Hansruedi Born soll dieses ab September leiten.
Hansruedi Born übernimmt im Herbst die Leitung des Amtes für Informatik
(Quelle: Kanton Zürich)
Die Verwaltungsabteilungen des Kantons Zürich sollen sich digital weiterentwickeln. Der Regierungsrat hat deshalb die Strategie «Digitale Verwaltung 2018-2023» festgesetzt. Bereits heute können verschiedene Kontakte mit der Verwaltung ganz oder weitgehend elektronisch abgewickelt werden – beispielsweise Steuererklärungen, Umzüge, Fahrzeugprüfungen. Mit der Strategie «Digitale Verwaltung 2018-2023» will der Regierungsrat diese Entwicklung strategisch vorantreiben und Impulse setzen, wie Regierungspräsident Thomas Heiniger (FDP), Regierungsrätin Jacqueline Fehr (SP), Regierungsrat Ernst Stocker (SVP) und Staatsschreiberin Kathrin Arioli am Mittwoch vor den Medien ausführten. 
Die Umsetzung der Strategie besteht im Wesentlichen aus einem Impulsprogramm, wie die Staatsschreiberin erläuterte. Es beinhaltet die wichtigsten, grösstenteils direktionsübergreifenden Projekte und Massnahmen, die vorrangig und eng koordiniert angegangen werden sollen. Dazu zählen beispielsweise bargeldlose Zahlungsmöglichkeiten, die elektronische Abwicklung von Bewilligungsverfahren oder kantonsweit einheitliche und einfache Online-Formulare. «Eine Angabe soll nur ein einziges Mal eingegeben werden müssen», sagte Arioli. Insgesamt gibt es 28 Impulsprogramme. 

Verwaltung soll fit sein 

Die Verwaltung sei hinsichtlich der Digitalisierung kein «early mover», sagte Regierungsrätin Jacqueline Fehr, aber das müsse sie auch nicht sein. Und sie müsse auch nicht alles neu erfinden, soll jedoch fit für die Zukunft sein. Laut Regierungsrat Ernst Stocker (SVP) muss die Digitalisierung der Verwaltung «durch optimal ausgerichtete Informatikdienstleistungen unterstützt werden». Deshalb wurde auch eine Strategie für eine zentralisierte Informations- und Kommunikationstechnologie verabschiedet. Diese Strategie sieht vor, dass das in der Finanzdirektion auf Anfang 2018 neu geschaffene Amt für Informatik (AFI) künftig unter anderem für die ICT-Grundversorgung der Arbeitsplätze in der Verwaltung verantwortlich sein wird.
Nun ist auch bekannt, wer das neue Amt für Informatik führen soll. Laut dem Regierungsrat übernimmt Hansruedi Born per 1. September die Leitung. Der 41-jährige Informatiker ist derzeit Group CIO and Digital Leader bei der SV Group in Dübendorf und verfügt über ein MBA für Technologiemanager der Hochschule St. Gallen. Er wird im Herbst August Danz, Stabschef der Finanzverwaltung, ablösen, der das neue Amt seit seiner Gründung aufbaute und momentan ad Interim führt.
Wegen der Zentralisierung der Grundversorgung wird es zudem zu internen Verschiebungen von Arbeitsplätzen kommen, wie Stocker weiter ausführte. Entlassungen werde es keine geben. Der Finanzdirektor betonte, dass die ICT-Strategie kein Sparprogramm sei. Aber natürlich erhoffe man sich langfristig Einsparungen bei der Basisinfrastruktur von 5 bis 25 Prozent. Stocker schätzt die Kosten für die Umsetzung der Strategie grob auf total 180 Millionen Franken. Die neue ICT-Strategie löst jene aus dem Jahr 2008 ab.



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