15.12.2005, 15:53 Uhr

Informatikerschwund droht

Schon in zwei bis drei Jahren wird in der Schweiz ein akuter Mangel an Informatikern herrschen.
1883.jpg
Immer weniger Maturanden entscheiden sich für ein Informatikstudium. Auch der Frauenanteil in diesem Fach bleibt eher bescheiden.
Schon bald könnten Schweizer Unternehmen ihre liebe Mühe damit haben, geeignete IT-Fachkräfte zu finden. Gemäss einer Studie von Rütter und Partner, die der Wirtschaftsverband "Engineers Shape our FutureINGCH" in Auftrag gegeben hat, steuert die Schweiz nämlich auf einen markanten Informatikermangel zu. Die noch immer sinkenden Immatrikulationen an den Hochschulen sollen sich in zwei bis drei Jahren am Arbeitsmarkt klar bemerkbar machen.

Informatikerschwund droht

Nachdem sich die Studieneintritte in der Fachrichtung Informatik an den Universitäten in den Jahren zwischen 1995 und 2001 mehr als verdoppelt haben, entschlossen sich 2002 erstmals wieder weniger Maturanden für diese Ausbilung. Zählten die Unis 2001 noch 579 frische Informatikstudenten, so waren es 2004 nur noch deren 302. Die Fachhochschulen bekamen derweil diesen Abwärts-trend erst ein Jahr verzögert zu spüren. Nachdem sich im Rekordjahr 2002 noch 1152 Personen für ein Informatikstudium eingeschrieben hatten, waren es 2003 noch 926. Im letzten Jahr sank die Zahl abermals um 9 Prozent auf 746 Eintritte.
Vom Studentenschwund ebenfalls stark betroffen sind die Fachrichtungen Kommu-nikationssysteme, die 2004 -gegenüber dem Vorjahr 34 -Prozent weniger Eintritte zu verzeichnen hatten, sowie Mikrotechnik mit einer Abnahme um 19 Prozent.
Wie die Studienautoren ausserdem bilanzieren, kann sich die weibliche Schülerschaft nach wie vor nur bedingt für die Informatik begeistern: So kletterte der Frauenanteil seit 1995 um -magere drei Prozentpunkte auf insgesamt 10 Prozent. Im Spitzenjahr 2001 waren immerhin 18 Prozent der Informatik-Studienplätze von Studentinnen belegt.
Claudia Bardola



Das könnte Sie auch interessieren