«Es gibt genug gute Entwickler in der Schweiz»

Zeit der Fintech-Start-ups ist vorbei

Auf Steiner folgte Thierry Kneissler auf die Bühne, CEO des Payment-Dienstes Twint. Eine Lösung die Banking, Payment und Mobile Services in sich vereint. Entsprechen spann Kneissler den Bogen von der Finance-Branche bis hin zum Verkaufspunkt im Ladengeschäft.
Vor drei bis vier Jahren seien Start-ups im Finance-Umfeld ein grosses Thema gewesen, heute nicht mehr, sagte Kneisser zu Beginn und stellte klar: «Die Zeit der Fintechs ist vorbei.»

Die neuen Mitbewerber: Walmart, Alipay, WeChat

Interessant seien hingegen die neuen Mitbewerber im Payment-Bereich wie etwa die grossen chinesischen Player WeChat und Alipay. Es sei eine Frage der Zeit, bis diese Dienste nachhaltig in die Schweiz kämen. In den USA wiederum spiele die Supermarktkette Walmart eine gewichtige Rolle. «Das Interessante daran ist, dass keiner dieser Payment-Anbieter eine Bank ist», hob Kneissler hervor.
Ein weiterer Trend sei die Kooperation innnerhalb von Ökosystemen. Im Fall von Payment-Lösungen also Banken, Handel und Technologiefirmen. Hier habe in den vergangenen Jahren ein enormes Umdenken stattgefunden. Branchenübergreifende Zusammenarbeit werde immer üblicher, fasste Kneissler zusammen. Im Falle von Twint war es etwa die Zusammenarbeit mit UBS, um deren Lösung Paymit in Twint zu integrieren, sowie weiteren Banken, welche die Lösung ihren Kunden anbieten.

Reichlich Erfahrungen gesammelt

Kneissler teilte einige seiner mit dem Projekt Twint gesammelten Erfahrungen mit dem Publikum. So eigneten sich kleine Teams besser für neue Projekte als grosse. «Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass Ideen zerfleddern wenn man zu viele Leute von Beginn weg involviert.» Besser sei es, wenn zwei bis drei Mitarbeiter eine Idee ausarbeiteten und dem restlichen Team präsentierten. 
Beim Thema Fehlerkultur pflichtete Kneissler seiner Vorrednerin bei. «Wir haben in den letzten vier Jahren 1000 Fehler gemacht. Aber dies sei essenziell gewesen. Wenn man keinen Fehler macht, bewegt man sich nicht und es entsteht keine Innovation.»
Wichtig sei, dass man eine Kultur schaffe, die es den Mitarbeitern erlaubt Fehler zu machen. Wenn man Mitarbeitern sagt, Du hast einen Fehler gemacht, Du bist schlecht, spricht sich das sofort herum. Bei Twint rede man über Fehler, diskutiere Lösungen und setze diese um.


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