29.05.2006, 18:50 Uhr

Dell holt sich AMD an Bord

Die unter Wettbewerbsdruck geratene Dell plant jetzt, künftig gewisse Server mit Prozessoren aus dem Hause AMD zu bestücken.
Michal Dell baut künftig auf AMD.
Was lange Zeit als undenkbar galt, ist nun doch eingetroffen: Dell beendet ihre exklusive Partnerschaft mit Intel und holt sich AMD mit an Bord. Die Texaner stehen seit einiger Zeit unter Druck, ihr Geschäftsmodell angesichts wachsender Konkurrenz zu verändern. Wettbewerber wie Hewlett-Packard, IBM oder Sun Microsystems bieten inzwischen Opteron-Server an, was laut Analysten zu Dells jüngsten Marktanteilsverlusten insbesondere bei Servern beigetragen hat.
Spekulationen um eine bevorstehende Nutzung von AMD-Prozessoren seitens Dell hat es immer wieder gegeben. Und erst kürzlich hatte Firmengründer Michael Dell gegenüber der europäischen Presse orakelt, AMD-Rechner seiner Firma seien noch in diesem Jahr «möglich».
AMD macht damit in jedem Fall einen grossen Schritt nach vorne. Aus Sicht von Marktforschern hat sich die scheinbar ewige Nummer zwei im Chipgeschäft inzwischen als zuverlässige Lieferantin etabliert, deren CPU denen von Intel sogar teil- und zeitweise technisch voraus sind. Dell will AMDs Rechenherzen zwar zunächst nur in Highend-Servern verbauen, die nicht in riesigen Stückzahlen verkauft werden, dafür aber an die wichtigen Einkäufer in Unternehmen.
«Das zeigt, dass AMD endgültig in der obersten Liga angekommen ist», kommentiert Samir Bhavnani, Analyst der Marktforschungsfirma Current Analysis. Sein Kollege Roger Kay von Endpoint Technologies Associates verweist ergänzend darauf, dass Dells exklusives Verlassen auf Intel dem Konzern bei grösseren Servern am meisten geschadet habe.
Michael Keller



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