23.11.2009, 14:20 Uhr

Datenklau bei Comparis.ch

Das Online-Vergleichportal Comparis.ch wurde Opfer eines Datendiebstahls. Unbekannte sollen Aufzeichungen von Telefongesprächen entwendet haben.
Bei Comparis.ch sind Kundendaten entwendet worden. Nach aktueller Kenntnis sind laut dem Online-Vergleichsportal auch Kreditkartendaten von 44 Kunden betroffen. Die Kreditkartenherausgeber sowie der Eidgenössische Datenschutzbeauftragte wurden bereits informiert, erklärt Comparis.ch. Bei den entwendeten Telefonatsmitschnitten handelt es sich um Anrufe bei der Hypotheken-Hotline. Daten von anderen Comparis.ch-Diensten seien von dem Diebstahl nicht betroffen.
Die Anrufe würden einerseits zu Qualitätssicherungen aufgezeichnet, andererseits würden bei diesen Telefonaten zu Zahlungszwecken Kreditkartendaten aufgezeichnet. Nur so könnten allfällige Vorwürfe des Kreditkartenmissbrauchs widerlegt und die Mitarbeiter der Hypotheken-Hotline entlastet werden, heisst es. Aufgenommen werden alle ein- und ausgehenden Anrufe bei zwei Call-Center-Telefonen von Comparis.ch, so der Betreiber. Die Aufzeichnungen würden nach einer gewissen Zeit automatisch gelöscht und seien nur einem sehr kleinen, klar definierten Personenkreis zugänglich.
Mutmasslicher Racheakt
Da bisher keine technischen Schwachstellen festgestellt werden konnten, liegt laut Comparis.ch der Verdacht nahe, dass die Daten von einem Mitarbeiter mit entsprechenden Zugriffsrechten entwendet wurden. Aufgrund früherer Entwicklungen vermutet der Online-Vergleichsdienst, dass dahinter ein gezielter Racheakt von zwei oder drei ehemaligen Angestellten von Comparis.ch und der Schwesterfirma iii stecken könnte.
Die Ex-Mitarbeiter hätten im Streit um Zielerreichung und den variablen Lohnanteil die Unternehmen verlassen. Für die Rachevermutung spreche, dass einem Journalist des «Tages-Anzeigers» die gestohlenen Aufzeichnungen gezeigt und teilweise vorgespielt worden seien. Anlässlich der Kündigung hätten die ehemaligen Mitarbeiter teilweise gedroht, Interna zu Comparis.ch den Medien zuzuspielen.
Harald Schodl



Das könnte Sie auch interessieren