27.10.2005, 17:35 Uhr

Chipkönigin im Verzug

Intel muss das Auslieferungsdatum verschiedener Serverprozessoren um mehrere Monate nach hinten verschieben.
Intel-CEO Paul Otellini muss die Terminplanung der Serverchips schieben.
Nicht genug damit, dass die marktbeherrschende Intel durch den Erfolg des Opteron-Serverchips der viel kleineren, aber flinken Konkurrentin AMD hart bedrängt wird. Nun verzögert sich auch noch Intels Roadmap bei verschiedenen Chips: Wenige Wochen nach der eigenen Entwicklerkonferenz IDF liess Intel jetzt wissen, dass der Doppelkern-Itanium-2 «Montecito» erst Mitte 2006 kommen wird. Ursprünglich sollte der Highend-Prozessor bereits zu Jahresanfang parat sein. Die Verzögerung habe mit der Fertigung und Qualität zu tun, so die Herstellerin. Weitere Erklärungen gibt sie nicht.
Zudem dürfte Montecito die geplante «Foxton»-Kühltechnik fehlen, weshalb die Taktfrequenz dann bei maximal 1,6 statt der geplanten 2 GHz liegen wird. Gedrosselt wird auch die Geschwindigkeit des Front-Side-Bus (FSB) zum Speicher - von 667 auf 533 MHz.
Die Montecito-Nachfolger «Montvale» respektive «Tukwila» verschieben sich in Folge ebenfalls, und zwar auf 2007 respektive 2008.
Ganz storniert wird die für vier oder mehr CPU ausgelegte Xeon-Variante «Whitefield». Sie wird nahtlos durch «Tigerton» abgelöst. Der ist nun zusammen mit der Plattform «Caneland» auf 2007 versprochen. Dann soll der Flaschenhals bisheriger Multiprozessoren-Xeons, der gemeinsam genutzte FSB, ausgemerzt sein. Tigerton soll vielmehr dank dedizierter Direktverbindung zwischen Prozessor und Chipset auf Tempo getrimmt werden.
Nathan Brookwood von der Analysefirma Insight 64 urteilt, dass Tigerton zwar einen Fortschritt in Intels Produktlinie bedeute, jedoch weniger effizient arbeiten werde als AMDs Opteron, der einen integrierten Memory-Controller hat. AMD-Manager Pat Patla spottet gar: «Solange Intel keine solchen Memory-Controller designt, geben sie nur alten Produkten neue Namen.»



Das könnte Sie auch interessieren