06.10.2005, 18:14 Uhr

Ausverkauf der CH-Telcos

Seit letzter Woche rumort es im Schweizer Telco-Markt: Cablecom vollzieht über Nacht eine Kehrtwende und sistiert überraschend ihren mit viel Brimborium angekündigten Börsengang.
Bis Ende 2005 soll Bundesrat Moritz Leuenberger Vorschläge vorlegen, wie der Bund mit seiner Zweidrittel-Mehrheitsbeteiligung an der Swisscom weiterfahren soll. Einen Ausverkauf hält er selbst für politisch kaum durchsetzbar
Anstattdessen verscherbeln die Besitzer sie an die US-Kabelnetzgigantin Liberty Global - und das, obwohl dieser Schritt deutlich weniger lukrativ gewesen sein dürfte als das Going Public. Doch offenbar war den Cablecom-Eignern die sichere Akquisitionssumme lieber als der ungewisse Gewinn aus Aktien. Dass die einstige Swisscom-Tochter nun in amerikanischen Besitz geht, stösst nicht nur der Ex-Mutter sauer auf, der mit Liberty plötzlich eine potente Konkurrentin auf dem Heimmarkt entgegentritt. Auch Uvek-Chef Moritz Leuenberger merkt auf: Er will Cablecoms Veranstalterkonzession überprüfen lassen. Zudem äussert er sich skeptisch zu den Plänen seiner Bundesratskollegen, die einmal mehr erwägen, die Aktienmehrheit des Bundes an der Swisscom zu verkaufen. Nicht nur, weil der Besitz fette Dividenden abwirft. Sondern auch, weil Swisscom dann ebenso Gefahr laufe, von Ausländern geschluckt zu werden, warnt Leuenberger



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